Nick Shoulders: Okay, Crawdad.
Nick Shoulders erweist sich trotz der stilistischen Einheitlichkeit seiner Songs durch diverse Stimmungen als vielfältiger Songwriter
Mit seiner 2018er EP „Lonely like me“ hat Nick Shoulders zwei Sachen unter Beweis gestellt: Dass er die derzeit wohl beste Stimme der tollen Alt-Country-Szene aus New Orleans hat, und dass er seine diversen Einflüsse sehr gut in rumpeligen, anachronistischen DIY-Honkytonk zu bündeln vermag. Denn ein Drittel der Songs auf „Lonely like me“ waren Coverversionen: Elvis‘ vergessene Großtat „Black Star“, Daniel Johnstons „Tears, stupid Tears“ und „No Fun“ von Iggy & the Stooges. Sein erstes Album „Okay, Crawdad.“ stützt sich nun – mit Ausnahme des Jazzstandards „Ding Dong Daddy“ – voll und ganz auf sein eigenes Talent.
Nick Shoulders erweist sich als vielfältiger Songwriter
Das geht auch weitestgehend auf: Shoulders erweist sich trotz der stilistischen Einheitlichkeit seiner Songs durch diverse Stimmungen als vielfältiger Songwriter. Authentischer Blues (der Opener „Rather Low“) und schwelgerische Balladen („Too old to dream“) gelingen ihm ebenso gut wie die politischen Agitationen, die an seine Wurzeln in Punk und Noiserock erinnern („Hank’s Checkout Line“, „Bound and determined“ und „The World needs Sissys too“). Lediglich die Produktion wirkt im direkten Vergleich zu den kantigeren Demos weniger interessant. Aber dafür entschädigen seine Band und er mit ersten stilistischen Brüchen wie dem Surfrock-Instrumental „Surf de Mardi Gras“, oder der Kazoo-Drone-Coda zu „Ira“.