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Nivea

Das grassierende R&B-Fieber gebiert immer neue Talente. Eines davon: Nivea aus Atlanta. Der US-Rapper Mystikal brachte die farbenfrohe Soulsängerin als Backrounderin auf die Bühne. Es folgten die Hitsingle „Don’t mess with my Radio“ und jetzt das Debütalbum „Nivea„.

kulturnews: Nivea, gerade 19 und in Amerika schon ein Star, macht das keine Angst?

Nivea: Eigentlich nicht. Ich genieße vielmehr, dass ich jetzt zeigen kann, was in mir steckt. Außerdem wird gerne vergessen, dass fast alle so genannten Newcomer schon vor ihrer ersten Platte einige Jahre on stage waren. Verglichen mit dieser Zeit hat das Leben jetzt doch einiges zu bieten. Ich habe ein Album gemacht, schreibe an meinen Songs mit, reise durch die Welt und lebe in einem schönen Häuschen.

kulturnews: Aber was ist mit den Träumen, gibt es noch unerfüllte Wünsche? Lass uns mal 30 Jahre in die Zukunft schauen …

Nivea: Ich denke, ich werde nicht mein ganzes Leben nur Sängerin sein. Produzentin beispielsweise, das wäre ein Traumjob für später. Außerdem stehe ich auf Mode und könnte mir die Arbeit als Designerin vorstellen. Auch Fotografin, vieles wäre denkbar.

kulturnews: Zurück in die Gegenwart: deine Heimatstadt Atlanta scheint ein fruchtbarer Boden für R&B-Interpreten zu sein. Wie erklärst du dir das?

Nivea: Zunächst einmal: Atlanta ist cool. Ich könnte mir nicht vorstellen, woanders alt zu werden. Es gibt hier aber keine besondere ‘Soul-Schule’ oder ähnliches. Ich kann jetzt nur für mich sprechen: Entweder du hast Talent oder nicht. Ich habe gespürt, dass ich singen kann. So einfach ist das. Seinen Stil kann man natürlich verfeinern. Bei mir kam noch dazu, dass ich aus einer musikalischen Familie komme und jahrelang im Gospelchor gesungen habe. Das gehört natürlich zur besonderen Kultur der Südstaaten.

kulturnews: Teil der HipHop- und R&B-Kultur ist oft auch das Spiel mit der Erotik. Die männlichen Künstler zeigen ihre Muskeln, die weiblichen viel Haut. Ist das part of the game, oder macht dich die Rollenverteilung wütend?

Nivea: Es stimmt schon, manches Video erinnert eher an einen Softporno. Wütend macht mich das nicht. Was aber nicht bedeutet, dass dieser Stil etwas für mich wäre. Ich bin Sängerin und möchte auch als solche wahrgenommen werden. An diesem Spiel werde ich mich nicht beteiligen.

Interview: Frank Nischk

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