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Nocturnal Animals

Die zweite Regiearbeit des Modedesigners Tom Ford: "Nocturnal Animals" ist ein doppelbödiger Metathriller mit einer großartig unterkühlten Amy Adams.

Vielseitig

Spätestens seit dem SciFi-Film „Arrival“ dürfte Amy Adams vielen Kinogängern ein Begriff sein. Das wurde auch Zeit, schließlich ist sie eine der vielseitigsten Schauspielerinnen Hollywoods: Wer kann schon so undurchdringlich und distanziert wirken wie hier in „Nocturnal Animals“ – aber auch als singende Märchenprinzessin im selbstironischen Disney-Film „Verwünscht“ sämtliche Herzen zum Schmelzen bringen?

Elegant

Sieben Jahre hat es gedauert, bis Tom Ford an sein Regiedebüt „A single Man“ (2009) angeknüpft hat. Ford ist vor allem als Modedesigner bekannt, entwarf Kostüme für Gucci und ist heute längst seine eigene Marke. Böse Zungen sagen, dass man das seinen Filmen allzu sehr ansehen würde – dabei versteckt sich gerade in „A single Man“ zwischen Maßanzügen und Designermöbeln ein beträchtliches Maß an Schmerz und Melancholie.

Verschachtelt

Amy Adams spielt in „Nocturnal Animals“ die frustrierte Galeristin Susan, die von ihrem Ex-Mann Edward (Jake Gyllenhaal) ein geheimnisvolles Manuskript erhält. Immer tiefer taucht sie ein in die düstere Rachestory – und ahnt, dass Edward ihr damit etwas ganz Bestimmtes mitteilen will …

Meta

Ob der Superheldenfilm „Deadpool“ oder der Oscar-Abräumer „Birdman“: Metakino genießt in den letzten Jahren hohe Popularität, der Bruch mit der vierten Wand ist längst keine Irritation mehr. „Nocturnal Animals“ hat einen besonders cleveren Schachzug gewählt, um über die Macht des Erzählens und die Unzuverlässigkeit des Kinobildes zu reflektieren: Die (Kino)Wirklichkeit und ein Film-im-Film stehen nebeneinander, die Rollen sind zum Teil mit denselben Schauspielern besetzt – doch können wir dem, was wir sehen, wirklich trauen?

Kontrastreich

Tom Ford bebildert Edwards Buch als staubigen Psychothriller in der texanischen Wüste, der an Filme wie „Breakdown“ oder „Hitcher, der Highway Killer“ erinnert. Susans Realität ist dabei eigentlich eher sein Metier: Voller spiegelglatter Oberflächen, geometrischer Formen und gedämpfter Farben. Doch der Thriller-Subplot ist der fesselndere Teil – während Fords Kunstschickeria-Beobachtungen Klischees bleiben.

„Nocturnal Animals“ ist als DVD und Blu-ray im Handel erhältlich.

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