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Ödipus – Vor der Stadt: Weseler Werft, Frankfurt

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(Foto: © Birgit Hupfeld)

Abschied aus Frankfurt: Michael Thalheimer macht Großstadttheater aus Sophokles

Als Oliver Reese 2009 das Frankfurter Schauspiel übernahm, eröffnete er mit Sophokles’ „König Ödipus“, inszeniert von Michael Thalheimer. Und setzte damit ein Zeichen: ein Stück des klassischen Bildungskanons, ein Regisseur, der Ende des Jahrzehnts als wahrscheinlich bedeutendster Theatermacher der Republik galt, dazu eine Starbesetzung – Frankfurt sollte künftig in der ersten Riege der deutschsprachigen Theater mitspielen, und im Großen und Ganzen ging dieser Plan auch auf, auch wenn man Reeses Theater manchmal als „gut, teuer und langweilig“ abtun konnte.

Jetzt, zum Ende von Reeses Intendanz, kehrt Thalheimer noch einmal zum Sophokles-Stoff zurück und denkt die Geschichte neu – als Stück, in dem die Stadt selbst die tragende Rolle spielt. Wir befinden uns „Vor der Stadt“: Ein Chor aus Frankfurtern betritt die Freilichtbühne, im Hintergrund glitzern die Bankentürme, und in der Folge mutiert die bekannte ödipale Verstrickung zu einem lupenreinen Krimi …

Als „vitales Schauspielertheater für die Stadt – vor der Stadt“ kündigt Reese das Ende seiner Intendanz an. Wir gehen erstmal davon aus, dass der Abend spektakulär wird, dass er künstlerisch wie kommerziell finktioniert, dass er gut und teuer wird und hoffentlich nicht langweilig. Im Herbst übernimmt dann der aus Bochum kommende Anselm Weber ein gut bestelltes Haus.

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