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Oliver Hohlbrugger: Musikalische Zeitreise mit „Nothing’s changed, everything is new“

Oliver Hohlbrugger 2024 4 credit Haavar Goa
(Foto: Haavar Goa)

Der norwegische Musiker beschwört auf seinem neuen Album die 70er – und nimmt sich damit die Krisen unserer Gegenwart vor.

Der norwegische Musiker Oliver Hohlbrugger veröffentlicht heute sein neues Album „Nothing’s changed, everything is new“. Wie der Titel verspricht, geht es darauf auch um die Zeit – ihre Macht, sich zu verändern und doch die gleiche zu bleiben. Auf acht Tracks setzt sich der Singer/Songwriter, Multi-Instrumentalist und Produzent mit unserer Gegenwart auseinander – allerdings durch eine ungewöhnliche Linse.

„Ich wollte, dass es sich anfühlt wie ein Album, das irgendwann in den 70ern aufgenommen wurde“, erklärt Hohlbrugger. „Jetzt etwa 40 Jahre später in einem Second-Hand-Plattenladen wiederentdeckt wurde und hoffentlich jemandes Lieblingsalbum wird.“ Die Richtung wird bereits im Opener „Neon Dreams“ deutlich, wenn ein brutales Saxofonriff den Song eröffnet, bevor Hohlbrugger einsetzt und eine düstere Halbwelt heraufbeschwört.

Doch man muss nicht so weit in die Vergangenheit gehen, um Verwandtschaften zu finden: Hohlbruggers dunkle Stimme in Kombination mit seinem jazzigen New-Wave-Rock erinnert auch mal an Nick Cave oder Tindersticks. Auch die Themen, mit denen sich der Norweger in seinen Texten auseinandersetzt, sind hochmodern: Entfremdung und Unsicherheit bei gleichzeitigem Überfluss und Luxus.

„Ich hatte beim Schreiben kein bestimmtes Konzept im Kopf“, sagt der Musiker. „Aber als das Album fertig war, habe ich ein übergreifendes Thema erkannt. Ich habe, wie so viele andere, eine existenzielle Angst gespürt. Bei einem 24-stündigen Nachrichtenzyklus’ aus Trauer, Politik, Krieg und Pandemie kann man nicht anders, als sich verwirrt, hoffnungslos und verloren zu fühlen. Ich kann sehen, dass die Lyrics meinen damaligen Geisteszustand reflektieren.“

Hohlbrugger hat das Album gemeinsam mit Schlagzeuger Børge Fjordheim, der auch an zwei Tracks mitgeschrieben hat, produziert. Aufgenommen wurde es passenderweise an der norwegischen Küste und in Brooklyn. Als Gäste sind Kjetil Møster, Anne Lise Frøkedal und Brandi Ullian Thompson zu hören.

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