OMD kommen auf Deutschlandtour
OMD kommen wieder mit ihren Hits auf Tour, und mittlerweile können Andy McCluskey und Paul Humphries es auch genießen, Popstars zu sein.
Andy, mittlerweile sind es 40 Jahre OMD. Wird euch immer noch nicht langweilig?
Andy McCluskey: Nö, überhaupt gar nicht. Paul und ich haben so viel Spaß, das kann man sich kaum vorstellen. Wir können auf einem Retrofestival vor 30000 Leuten unsere größten Hits spielen, wir können komplette Alben am Stück live aufführen, wir können in Museen auftreten, und wir haben in den vergangenen zehn Jahren drei neue Studioalben gemacht, die dafür gesorgt haben, dass wir zeitgemäß bleiben.
Was werdet ihr dieses Mal spielen?
McCluskey: Wir haben viele Hits, und die Leute wollen die Hits hören – kein Problem für uns. Aber natürlich werden wir uns auch was Interessanteres einfallen lassen.
Was hätte der 20-jährige Andy gesagt, wenn man ihn gefragt hätte, ob er das mit 60 noch machen will?
McCluskey: Er hätte entgegnet: Verdammt, ich hoffe nicht. Paul und ich waren ja nie richtige Popstars. Wir hatten zu Beginn keinerlei Ehrgeiz, und niemand mochte unsere Musik, nicht einmal unsere Freunde. Die haben lieber Genesis und Pink Floyd gehört. Plötzlich sind wir aber in den gleichen Fernsehshows wie Cliff Richard und Elton John aufgetreten. Wir haben da extra mit einem verzerrten Beat losgelegt, sodass wir wie eine Katze geklungen haben, die versucht, Dudelsack zu spielen.
Hat alles nichts geholfen. Ihr habt unfassbar viele Alben und Konzerttickets verkauft.
McCluskey: Das war gut und schlecht. Elektronische Musik galt zu Anfang unseres Schaffens als nicht authentisch und gefühlskalt. Wir haben ständig von der Presse aufs Maul bekommen, und für uns hat es sich so angefühlt, als wären wir zwei Außenseiter gegen den Rest der Welt. Mehr noch als Paul wurde ich in den 80ern zu einem unentspannten, ziemlich arschigen jungen Mann. Ich war gestresst und genervt, aber meine Art hat die Band auch vorangetrieben.
Wann hast du aufgehört, anstrengend zu sein?
McCluskey: Erst vor ein paar Jahren. Mir ging förmlich ein Licht auf. Ich dachte: Wenn alle diese Menschen Geld ausgeben, um uns spielen zu sehen, dann mögen sie uns wahrscheinlich. Also hör endlich auf, Angst zu haben. Seitdem kann ich auf die Bühne gehen, ohne nervös zu sein.
Interview: Steffen Rüth
Tourdaten:
25. 11. Rostock
26. 11. Dresden
28. 11. Leipzig
29. 11. Berlin
30. 11. Hamburg
2. 12. Berlin
3. 12. Stuttgart
5. 12. Düsseldorf
6. 12. Frankfurt
Tickets für die verbleibenden Konzerte der OMD-Tour gibt es bei Eventim.