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Die Oscars haben neue Regeln für mehr Diversität

Ein Mann steht neben einer Lebensgroße Oscars-Figur.
(Bild: Mohamed Hassan / Pixabay)

Die Academy verabschiedet neue Standards für mehr Inklusion und Repräsentation. Was bedeutet das für die Oscars?

Die Academy of Motion Picture Arts and Sciences hat als Teil ihres „Oscar Apertures 2025“ Zukunftsprojekts neue Standards für mehr Inklusion und Repräsentation verabschiedet. Ziel der Aktion ist es, bei zukünftigen Oscar-Verleihungen mehr Diversität zu bieten – vor und hinter der Kamera. Was bedeuten die neuen Standards für die Oscars?

Die Inklusionsstandards gliedern sich in vier Bereiche: „Repräsentation auf der Leinwand, Themen und Narrative“, „Kreative Leitung und Projektteams“, „Zugänglichkeit zur Filmindustrie und Chancen“ und „Publikumsentwicklung“. Laut einer Pressemitteilung der Academy wird es für die 94. und 95. Oscars in der Kategorie „Bester Film“ 2022 und 2023 Pflicht, ein vertrauliches Formular über die „Academy Inclusion Standards“ auszufüllen – verpflichtend sind die Vorgaben der Kategorien allerdings erst bei den darauffolgenden Oscars 2024. Von da an muss jeder Film mindestens in zwei der vier Kategorien ausreichend sein, um der in der Kategorie „Bester Film“ ausgezeichnet zu werden.

Oscars: So lauten die neuen Inklusionsstandards

Doch wie genau lauten die Anforderungen an die Filme für die kommenden Oscars? Je nach Kategorie fallen die Standards unterschiedlich aus. Um die Kategorie „Repräsentation auf der Leinwand, Themen und Narrative“ zu erfüllen, muss ein Film mindestens eine von drei Kriterien erfüllen: Ein*e Hauptdarsteller*in muss Teil einer unterrepräsentierten Gruppe sein, dazu gehören Asiat*innen, Latinx, Schwarze oder Afroamerikaner*innen, Indigene, Amerikanische Ureinwohner*innen, Ureinwohner*innen aus Alaska, hawaiianische Ureinwohner*innen, Pazifikinsulaner*innen, Menschen aus dem Nahen Osten sowie andere unterrepräsentierte Gruppen.

Neben den Hauptdarsteller*innen kann ein Film die Kategorie „Repräsentation auf der Leinwand, Themen und Narrative“ jedoch auch erfüllen, wenn mindestens 30% der Darsteller*innen in Nebenrollen sich aus mindestens zwei unterrepräsentierten Gruppen zusammensetzen, oder wenn er sich thematisch mit den oben genannten Gruppen auseinandersetzt, oder sie in den Mittelpunkt seiner Geschichte rückt.

Ähnlich sieht es in den Kategorien „Kreative Leistung und Projektteams“ und „Zugänglichkeit der Filmindustrie und Chance“ aus, bloß beziehen sich diese Kategorie auf die Arbeit hinter der Leinwand. So kann ein Film diese Standards erfüllen, indem er die Diversität des Filmteams gewährleistet – etwa, wenn ihm Autor*innen, Regisseur*innen oder Filmkomponist*innen unterrepräsentierten Gruppen angehören. Alternativ kann ein Film diese Kategorien auch erfüllen, wenn bezahlte Praktikastellen für marginalisierte Gruppen angeboten werden. Um den Anforderungen für die Kategorie „Publikumsentwicklung“ zu entsprechen, muss zudem die Zusammensetzung der Marketingteams divers gestaltet werden.

Academy: „Die Öffnung muss noch weiter gehen“

Für die Academy sind die neuen Inklusionsstandards der Oscars eine Möglichkeit, langfristige Veränderungen in der Filmbranche einzuleiten: „Die Öffnung muss noch weiter gehen, um die Bevölkerung unseres Planeten in all ihrer Diversität zu reflektieren – sowohl in der Herstellung von Kinofilmen als auch mit Blick auf unser Publikum, das sich diese Filme anschaut. Die Academy hat sich verpflichtet, hier eine aktive Rolle zu spielen, um dieses Vorhaben umzusetzen“, sagen Academy-Präsident David Rubin und Academy-CEO Dawn Hudson in der Pressemitteilung. „Wir glauben, dass diese Inklusionsstandards ein Katalysator dafür sind, eine langfristige Veränderung in unserer Branche einzuleiten.“

Die gesamte Pressemitteilung inklusive der ausformulierten Inklusionsstandards findet ihr hier.

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