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Papooz’ viertes Album „Resonate“: Entschleunigung en français

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(Bild: Olga du Saillant)

Das französische Duo hat sich für sein neues Album unter anderem von dem Soziologen Hartmut Rosa inspirieren lassen.

Dass eine Popband sich für ihren Albumtitel von einem Soziologen inspirieren lässt, kann wohl nur passieren, wenn besagte Band aus Frankreich kommt. Genau das ist passiert: Das französische Duo Papooz hat sein neues Album „Resonate“ veröffentlicht. Pate gestanden beim Titel hat der deutsche Soziologe Hartmut Rosa. Aber wer das Duo kennt, weiß, dass es hier nicht um verkopfte Wissenschaftlichkeit geht. Denn seit dem Durchbruch mit dem Hit „Ann wants to dance“ von 2015 sind Papooz, bestehend aus Ulysse Cottin und Armand Penicaut, nicht nur für ihre Musik bekannt, sondern auch für Vibes: lässig, sommerlich, authentisch und kitschig zugleich. Trotzdem hat „Resonate“ einen ernsten Hintergrund.

„Die ausgedehnte Live-Tournee hatte uns erschöpft, meine Beziehung kriselte, und das Konzept der Resonanz war eine perfekte Metapher für den Zustand, in dem sich sowohl Papooz als auch wir befanden“, erklärt Armand. „Resonanz ist ein Konzept, das von Hartmut Rosa, einem deutschen Soziologen und Philosophen, als Mittel gegen die Beschleunigung der Welt und den Wahnsinn des heutigen Lebens theoretisiert wurde. Aber jenseits der Theorie war es notwendig, die Magie wiederzuentdecken, die zwischen Ulysse und mir, zwischen unserem Leben und der Band, unserem Publikum und uns existierte, um die Energie und Freude am Komponieren zurückzugewinnen.“

Diese Magie zurückzuerobern, ist Papooz gelungen. Dazu haben sie sich erstmals einen Dritten zum Songschreiben ins Boot geholt: den US-Amerikaner Jesse Harris. Mit seiner Hilfe sind die elf Songs auf „Resonate“ entstanden, die das Duo dann gemeinsam mit Produzent Patrick Wimberly, ehemals eine Hälfte von Chairlift, fertiggestellt hat. Erneut schaffen es Papooz mit dem Album, ihre spezifische Nische zwischen Indiepop, Rock und Funk zu bedienen und eine Atmosphäre zwischen Fröhlichkeit und Ennui, zwischen Hedonismus und Nachdenklichkeit zu beschwören.

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