„Passagiere der Nacht“ mit Charlotte Gainsbourg auf Arte
Die Wahl des Sozialisten François Mitterand zum Staatspräsidenten sorgt 1981 für einen gesellschaftlichen Aufbruch in Frankreich.
Die Wahl von François Mitterrand 1981 lässt die Menschen auf die Straßen von Paris strömen. Es liegt die Hoffnung auf Veränderung und Wandel in der Luft. Für die psychisch labile Élisabeth – einfühlsam gespielt von Charlotte Gainsbourg – steht zudem ein Umbruch im Privatleben an.
Ihr Mann hat jetzt eine Jüngere und sie mit den beiden Kindern im Teenageralter alleingelassen. Sie jobbt als Telefonistin bei einer nächtlichen Call-in-Show und bietet der heimat- wie obdachlosen jungen Drogenabhängigen Talulah (Noée Abita) ein Zuhause. „Passagiere der Nacht“ erzählt mit großen zeitlichen Sprüngen und in einer melancholisch-sinnlichen Grundatmosphäre wie sich innerhalb von acht Jahren die Biografien der Figuren emanzipieren und sie sich im Leben neu orientieren.
Steht zunächst die warmherzige Élisabeth im Zentrum, nimmt Regisseur Mikhaël Hers abwechselnd auch die anderen Mitglieder dieser (Wahl)-Familie in den Fokus. Das behindert zwar eine tiefergehende Charakterzeichnung, wird aber wettgemacht durch den unaufgeregten, doch sehr genauen Blick, mit dem der Alltag, das Miteinander und die wechselnden Stimmungen eingefangen werden.