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Patrick Stewart

Von Shakespeare zu „Star Trek“: Patrick Stewart spielt den Schurken Polonius auf der Bühne ebenso würdevoll wie den Captain Picard auf der Brücke der „Enterprise“. Und dann hegt er auch noch eine Leidenschaft für klassisches Liedgut …

KULTUR!NEWS: Mr. Stewart, in „Star Trek – Der Aufstand“ tanzen Sie Mambo und singen aus voller Brust. Eine Art Erholungsurlaub von ernsten Rollen?

Patrick Stewart: Das ist eine Reaktion auf die große Ernsthaftigkeit der TV-Serie. Ich habe es immer genossen, ein wenig albern und humorvoll zu sein, wenn es möglich war. Deswegen haben wir versucht, diesen Film leichter als die letzten zu machen. Und wenn Crewmitglied Worf einen Song von Gilbert und Sullivan singt, wissen wir, daß das komisch ist. Singend und tanzend wird die Rettung des Weltraumfriedens eindeutig amüsanter.

K!N: Wenn Sie einen Abend in der Royal Albert Hall hätten, was würden Sie vortragen?

Stewart: Nun, ich bin letztes Jahr zweimal in der Hollywood Bowl aufgetreten und habe Auszüge aus Broadway-Musicals gesungen, auch welche von Stephen Sondheim. Ich wäre sehr glücklich, wenn ich noch einmal Songs von ihm singen könnte. Er ist einer meiner Helden.

K!N: Es fällt auf, daß Sie in Filmen entweder den Freak oder den Gangster spielen. Kommt das, weil Sie Brite sind?

Stewart: Nein, Sie beobachten ganz einfach das Leben eines Schauspielers, der nie der Verführer war. Meine erste Rolle als 19jähriger war ein 85jähriger Mann, und so war es irgenwie immer. Ich habe alles vom Clown bis zum Prinzen, Helden, Psychopathen oder Homosexuellen gespielt. Ich habe kein Interesse daran, Patrick Stewart zu spielen. Ich möchte Spaß an meiner Arbeit haben. Das macht meine Tage interessant, und das ist genau das, was ich will: interessiert sein. Ich hasse es, mich zu langweilen.

K!N: Sind Sie mit dem neuen Film zufrieden?

Stewart: Nicht ganz. Eigentlich hatte ich eine Kußszene mit einer Frau, die sie offensichtlich auch genoß. Ich konnte es nicht glauben, als das Studio sie entfernte. Beim letzen Film hatte ich auch eine solche Szene. Die haben sie auch rausgeschnitten. Wie gesagt, ich bin wohl kein Verführer.

Interview: Volker Sievert

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