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Paul Finch: Rattenfänger

Es gibt sogenannte Lady-Thriller, speziell für Frauen geschrieben. Gäbe es explizite Männerthriller: Paul Finchs Mark-Heckenburg-Reihe würde sich qualifizieren. Heck, wie er genannt wird, ist ein Sturkopf, der sich selbst, Beziehungen und Karriere gern im Weg steht, der keine Skrupel vor Selbstjustiz, halsbrecherischen Verfolgungsjagden und Regelverstößen hat und natürlich trotzdem der genialste Cop der Sondereinheit für Serienverbrechen ist. Mit anderen Worten: Paul Finch hat eine Actionfigur erschaffen, die kaum Klischees auslässt, der es aber auch in Band zwei der Reihe deutlich an Tiefe und Entwicklungsfähigkeit mangelt, die ihn über die reinen Thrillerschauwerte hinaus wirklich interessant macht. Kommt noch die bis zur Unglaubwürdigkeit übertriebene Handlung hinzu – perfekt inszenierte, aufwändige Morde an religiösen Feiertagen vom eingemauerten Weihnachtsmann bis hin zur Kreuzigung – ist „Rattenfänger“ gerade in der Version als vollständige Lesung mit einer Dauer von fast 15 Stunden für Thrillerfans, die sich mehr Tiefgang als Blut und Gewalt wünschen, gelinde gesagt Zeitverschwendung.

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