TV-Tipp: Paul Newman als Schnüffler „Im Zwielicht“
Fernab von modernen Hollywoodtechniken begeistert Robert Bentons zeitloser Film Noir bis heute – unser Spielfilm-Tipp für Samstag.
Chandler hatte Philip Marlowe, Hammett hatte Sam Spade. Der desillusionierte Privatdetektiv, gefangen zwischen Zynismus und einem letzten Rest Moral, gehört zu den Lieblingsfiguren der Leinwand. Robert Bentons Film ist ein stiller Noir-Krimi, der sich von der Hektik des modernen Hollywoodthrillers abwendet und sich genüsslich der Gemächlichkeit der klassischen Schnüffler-Abenteuern der Schwarzen Serie zuwendet.
Paul Newman ist der zeitlose Marlowe-Epigone Harry Ross, vom Schicksal betrogen und vom Leben vergessen. Engagiert von einem befreundeten Ehepaar (Susan Sarandon, Gene Hackman) verfängt er sich im Netz einer Intrige, in der die Sünden der Vergangenheit die Verbrechen der Gegenwart auslösen. Ob Musik, Bildkompositionen oder Schauspieler: Alles verbreitet eine beruhigende Atmosphäre, die den eleganten Krimi wie ein cineastisches Beruhigungsmittel wirken läßt, und selten war ein Film, der so viel zu erzählen hat, schon so schnell zu Ende. „Twilight“ ist altmodisches Kino; nostalgisch, wehmütig und absolut nicht auf der Höhe der Zeit. Und gerade deshalb so ungemein wichtig. Für uns der TV-Tipp des Tages!
„Im Zwielicht“ läuft heute um 21.40 Uhr auf One.