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PayPal vs. Börsen: Was ist nach dem Update der EU-Regulierungen für Kryptowährungen sicherer?

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(Foto: Unsplash)

Das Europäische Parlament hat in einer Abstimmung am 15. März 2023 das erste EU-Gesetz zu Kryptotransfers beschlossen, das schärfere Regeln gegen Geldwäsche mit Kryptowährungen wie Bitcoin einführt.

Die EU-Länder müssen noch zustimmen, aber das gilt als Formsache. Damit sollen in der gesamten Kryptowelt die gleichen Vorschriften wie im traditionellen Bankensektor gelten. Die EU richtet ihren Fokus dabei auf Krypto-Geldwäsche und setzt direkt beim Umtausch von Fiat- in Kryptowährungen an.

Erklärtes Ziel des Gestzes ist es, die Kryptomärkte aus einem “Wild West”-Zustand herauszuführen und zu einem sicheren Markt für Verbraucher und Investoren zu machen. Das Gesetz sieht dementsprechend vor, dass Plattformen und Kryptobörsen stärker den nationalen Überwachungsbehörden unterliegen und dass Anbieter Informationen über Absender und Empfänger der Transaktionen abrufbar haben.

Doch was bedeutet das neue Gesetz für die Sicherheit von Kryptotransfers? Sind Zahlungen mit PayPal sicherer als Transaktionen auf einer Kryptobörse?

Die Sicherheit von PayPal-Zahlungen

PayPal ist bereits seit über einem Jahrzehnt ein etablierter Zahlungsdienstleister und bietet Kunden eine schnelle und einfache Möglichkeit, Geld zu senden und zu empfangen. Grundsätzlich ist PayPal  sicherer als Kryptobörsen, da es strenge Sicherheitsprotokolle hat und seinen Kunden zahlreiche Garantien und Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz vor Betrug und unrechtmäßigen Eingriffen bietet. Dazu gehören eine umfangreiche Betrugserkennung und -prävention, die es Kunden ermöglicht, betrügerische Transaktionen zu melden und ihr Geld zurückzubekommen.

Ein weiterer Vorteil von PayPal ist, dass es von den meisten Online-Händlern als Zahlungsmethode akzeptiert wird, was es für Kunden einfacher macht, ihre Einkäufe zu bezahlen. Zudem akzeptiert auch ein Großteil der Kryptobörsen PayPal als Zahlungsmittel. Bitcoin oder Ethereum kaufen mit PayPal ist daher durchaus auch über Kryptobörsen möglich. Deutsche Kunden müssen sich derzeit allerdings noch mit einer beschränkten Auswahl an Kryptobörsen mit PayPal zurechtfinden. 

Während viele Börsen zwar PayPal als Zahlungsmittel akzeptieren, steht diese Funktion deutschen Kunden (in Abhängigkeit der Börse) nicht zur Verfügung. Ähnlich verhält es sich mit der Option, Kryptowährungen direkt über PayPal zu kaufen. Während Nutzer aus den USA und Großbritannien bereits seit einiger Zeit über Paypal Kryptowährungen kaufen und halten können, warten deutsche PayPal-Kunden bisher vergeblich auf ein solches Feature.

Die Sicherheit von Kryptobörsen

Kryptobörsen sind spezialisierte Handelsplattformen, auf denen Kryptowährungen gekauft und verkauft werden. Mittlerweile gibt es hunderte von Kryptobörsen, mit Marktführern wie Binance und Coinbase an der Spitze. 

Der Hauptvorteil von Kryptobörsen ist, dass sie eine größere Auswahl an Kryptowährungen bieten als PayPal. Dies macht sie zu einer attraktiven Option für Krypto-Enthusiasten, die verschiedene digitale Währungen handeln möchten. Kryptobörsen bieten auch niedrigere Gebühren für Transaktionen im Vergleich zu PayPal und anderen Zahlungsdienstleistern.

Insbesondere für Trader sind Kryptobörsen daher unverzichtbar. Die Zuverlässigkeit sofortiger Order-Ausführungen, Realtime-Kurse und Charting-Funktionen sind Grundbausteine jedes erfolgreichen Trading-Plans und ohne sie ist beim Traden auch kein vernünftiges Risikomanagement möglich. 

Vergleich der Sicherheitsmaßnahmen anderer Plattformen

In puncto Sicherheit haben Kryptobörsen allerdings einen deutlichen Nachteil gegenüber Paypal, wie beispielsweise FTX-Kunden schmerzlich am eigenen Leib erfahren mussten. Es ist gerade der Mangel an Regulierungen, der Börsenanbietern im Kryptobereich Freiheiten lässt, die andere Finanzdienstleister nicht genießen. Dementsprechend steigen auch die Risiken, insbesondere, wenn es der jeweilige Anbieter mit der Transparenz nicht so genau nimmt. Genau an diesen Schwachpunkten sollen die neuen EU-Regulierungen nun ansetzen.

Ein einzigartiges Risiko der Krypto-Branche ist die Volatilität der Vermögenswerte selbst. Nicht selten verzeichnen einzelne Kryptowährungen tägliche Kursveränderungen im zweistelligen Prozentbereich, was potenziell zu massiven Verlusten für institutionelle Anleger führen kann, die nicht ausreichend abgesichert sind. Die Pleite von Celsius, einem eigentlich als sicher geltenden Unternehmen, das sich auf Krypto-Kredite spezialisiert hat, zeigt, dass es sich hierbei um ein reales Risiko handelt, bei dem sowohl institutionelle Gelder als auch die von Kleinanlegern auf dem Spiel stehen. 

Fazit – Neue Regulierungen bieten Chancen für Kryptobörsen

Insgesamt können die neuen Krypto-Regulierungen der EU als positiver Schritt gesehen werden, der die Kryptomärkte zu einer übersichtlichen und sicheren Umgebung für Investoren und Trader macht. Damit geht gleichzeitig allerdings auch ein Stück eben jener Dezentralität und Freiheit verloren, durch die sich Kryptowährungen von anderen Vermögenswerten abheben. Wie stark sich die Krypto-Landschaft dadurch verändern wird, bleibt abzuwarten. 

Spannend bleibt die Frage, welche Plattformen in puncto Sicherheit von den neuen Regulierungen profitieren. Vergleicht man Kryptobörsen in diesem Aspekt mit PayPal, so hat letzterer definitiv noch die Nase vorn. Durch die neuen Regulierungen könnte sich im Laufe der Zeit allerdings ändern. Denn was das Angebot im Bereich der Kryptowährungen betrifft, kann PayPal den Kryptobörsen nicht das Wasser reichen.

Während die Zielgruppe der Trader ohnehin bei den Börsen bleiben wird, könnte PayPal andere Kunden, die sich vorrangig für Kryptowährungen als Zahlungsmittel oder Langzeit-Investment interessieren, an Kryptobörsen verlieren, sobald entsprechende Sicherheitsstandards gegeben sind.

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