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Penélope Cruz

Die Zeiten mit ihrem phonetischen Namensvetter Tom Cruise sind lang vorbei. Jetzt hängt Penélope Cruz lieber mit Busenfreundin Salma Hayek rum und seit dem Dreh zu „Sahara“ – etwas intimer – auch mit Kollege Matthew McConaughey. Und sucht nach Antworten.

_ulysses: Mrs. Cruz, was hat eine zierliche Frau wie Sie in einem Abenteuerfilm zu suchen?

Penélope Cruz: (lacht) Das hat mich mein 19-jähriger Bruder auch gefragt. Ich bin nämlich schrecklich tollpatschig und für Stunts total ungeeignet. Doch dann kam ich an den Set, und man führte mich zu diesem riesigen Kamel und sagte mir lächelnd: „In ein paar Tagen wirst du darauf mit 40 km/h reiten müssen.“ Da wusste ich, dass der Dreh kein Zuckerschlecken wird. Ich musste reiten lernen und täglich mehrere Stunden mit einem Choreografen an den Kampfszenen arbeiten.

_ulysses: Konnten Sie die Zeit trotzdem genießen?

Cruz: Und ob! Ich habe mich gefühlt wie Indiana Jones. Ich hatte das Gefühl, zehmal mehr Muskel als sonst zu haben.

_ulysses: Im Film sind Sie auf der Suche nach einem gesunkenen Schiff. Sind Sie auch privat eine Abenteurerin?

Cruz: Ich suche täglich nach den Antworten auf unser Leben. Warum wir auf der Welt sind, was unsere Bestimmung ist. Ich finde es faszinierend, im Alltag immer neue Hinweise zu entdecken und sich nach und nach ein eigenes Bild zu machen. Schon als ich zwei Jahre alt war, habe ich meinen Eltern all diese seltsamen existenziellen Fragen gestellt. Dass der Storch die Babys bringt, hat für mich schon damals keinen Sinn ergeben. (lacht) Ich wollte schon immer Antworten auf die Fragen, die mich beschäftigten.

_ulysses: Und wir wollen Antworten von Ihnen: Gehen Sie in Hollywood gerne auf Parties?

Cruz: Ich hasse die Oberflächlichkeit, die dort an den Tag gelegt wird. Mich werden Sie nie im Leben auf einer dieser Partys antreffen, es sei denn, es handelt sich um die Oscars oder ich unterstütze einen Freud bei einer Premiere. Ansonsten weiß ich mit meiner Zeit besseres anzufangen: Ich treffe Freunde, lese ein gutes Buch oder spiele mit meinem Hund. Alles besser als diese Partys.

_ulysses: Genießen Sie lieber das Nachtleben in Madrid, wenn Sie da sind?

Cruz: Eigentlich gehe ich auch dort nur ungern aus. Ich veranstalte lieber ausgiebige Essen mit Freunden, die bis spät in die Nacht dauern. In Clubs ist mir die Musik zu laut, das Gedränge zu groß. Ich bin höchstens fähig, in einer Ecke zu sitzen und Leute zu beobachten. Für mich ist das wie kostenloser Schauspielunterricht. Und wenigstens habe ich dann das Gefühl, etwas mit meiner Zeit angefangen zu haben.

_ulysses: Sie sind eng mit Salma Hayek befreundet …

Cruz: Salma ist meine beste Freundin in Amerika, wir kennen uns seit sieben Jahren und tauschen uns ständig aus. So kommen wir schneller hinter die Lügen, die Produzenten auftischen, wenn sie erzählen, sie hätten mir oder ihr eine Rolle auf den Leib geschrieben. Meistens wird sie uns beiden nämlich mit denselben Worten angeboten. (lacht)

_ulysses: Was ist Ihre größte Furcht?

Cruz: Die Angst vor der Angst. Man zerbricht sich viel zu oft den Kopf über schreckliche Eventualitäten, die meistens doch nie eintreffen. Das versuche ich abzustellen. Es ist ein unnötiger Verlust von Lebensenergie.

_ulysses: Hatten Sie nicht unlängst ein Angst einflössendes Erlebnis in einem

Flugzeug?

Cruz: Ja, es war letztes Jahr zu Halloween. Salma und ich waren auf dem Weg zum Set für unseren Film „Banditas“, als unser Flugzeug in Turbulenzen geriet und sogar die Sauerstoffmasken aus der Deckenverkleidung über unseren Sitzen fielen. Wir haben uns zu Tode erschreckt, und ich habe sogar um mein Leben gebetet. In diesem Moment denkt man an die Menschen die man liebt und, man hofft, dass sie wissen, wie sehr man sie liebt. Als wir gelandet sind hat Salma erst mal gefragt, wo die nächste Bar ist.

_ulysses: Sind Sie jetzt besonders ängstlich, wenn Sie in ein Flugzeug steigen?

Cruz: Nein, aber der erste Flug danach war beunruhigend. Salma und ich machen uns jetzt bei jeder Gelegenheit nach: Wenn ich Sie sehe, dann kreische ich so, wie sie es im Flugzeug getan hat, und sie imitiert mich.

Interview: Johannes Bonke

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