Peter Frampton: Zwei Konzerte spielt die Legende in Deutschland
Peter Frampton kommt für zwei Konzerte nach Deutschland – Erfahre hier mehr zu den Konzerten in Berlin und Düsseldorf und zum Ticket-Verkauf.
Ein letztes Mal kommt er für zwei Konzerte nach Deutschland. Was wird von der Gitarrenlegende Peter Frampton bleiben?
Legenden geraten nie in Vergessenheit. Doch wer als Legende gehandelt wird, zahlt einen Preis dafür, denn mit der Zeit reduziert sich die Persönlichkeit auf wenige erinnerbare Details. Beispiele? Napoleon war klein und steckte zumeist eine Hand in die Knopfleiste seines Leibrocks. Charlie Chaplin war ebenfalls klein, trug Bärtchen, Hut und Stöckchen sowie zu große Schuhe. Angela Merkel, mit 165 Metern ebenso groß wie Chaplin und – klar: mit Sakko und Raute. Im Rockgeschäft ist das mit den Legenden so eine Sache. Fast inflationär verdienen sich da Künstler:innen ihre paar Quadratzentimeter auf dem Walk of Fame – was von ihnen bleibt, ist ungewiss.
Was von Peter Frampton bleiben wird: eine schwarze Les Paul namens „Phenix“, eine komische Kiste mit Schlauch dran und das 17 Millionen mal verkaufte Album „Frampton comes alive“, das den Mann aus Beckenham im Südosten Londons in den 1970ern schlagartig weltberühmt gemacht hat. Wer sich heute Livemitschnitte aus dieser Zeit anschaut, sieht einen jungenhaften Frampton im Glamsakko über dem nackten Oberkörper, der die blonde Matte schüttelt und durch den Talkboxschlauch seine Gitarre sprechen lässt. Das war sexy, es war stilbildend – ist aber weitgehend Framptons Alleinstellungsmerkmal geblieben, weil es bis heute nur eine Handvoll Gitarrist:innen gibt, die auf der Bühne beim Talkboxen aussehen wollen wie jemand, der beim Singen einen dicken Strohhalm im Mund hat und Grimassen schneidet, während seine Finger die Gitarre bearbeiten. Können auch nicht viele.
Frampton kann’s, und er kann noch viel mehr. Wer wissen will, was der frühere Humble-Pie-Gitarrist im Portfolio hat, dem sei „Fingerprints“ aus dem Jahr 2006 ans Herz gelegt – ein Instrumentalalbum, auf dem Frampton mal eben Soundgardens „Black Hole Sun“ interpretiert, mit Watts und Wyman jammt und mit Warren Haynes die Klingen kreuzt. Vielleicht jedoch ist das eher etwas für die Fraktion der Gitarristen, die die Story von Framptons schwarzer Gitarre nicht oft genug hören können. Kurzfassung: Das Instrument gilt nach einem Frachtflugzeugabsturz in Lateinamerika als verschollen, wird aus dem Wrack geborgen, jahrelang von jemand anderem gespielt und findet schließlich den Weg zurück in Framptons Hände. True story, stark, doch am Ende lebt die Legende von „Frampton comes alive“. Und er kommt live, nachdem er bereits 2020 aus gesundheitlichen Gründen – Frampton leidet an einer unheilbaren Muskelerkrankung – seine eigentliche Abschiedstour absagen musste.