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Pothead

Zwei Amerikaner in Berlin: Schon 1991 zog es die beiden Metal-Rocker Brad und Jeff Dope aus dem Grunge-Mekka Seattle an die Spree. Kaum angekommen sogen sie alle Alternative-Anregungen in sich auf und verbanden sie mit früheren Einflüssen zum typischen brachial-berstenden und gleichzeitig meditativ-milden Pothead-Sound. Inzwischen schmirgeln sie ihren Rock zu dritt mit dem Sauerländer Sebastian Meyer und bringen Ende des Monats ihr neues Werk „Fairground“ heraus. Daß sie trotz aller Neuanfänge die alten Kiffer geblieben sind, erzählt Bassist Jeff Dope.

Kultur!News: Eure Band heißt Pothead, dein Künstlername ist Dope. Läßt das Rückschlüsse auf euren Drogenkonsum zu?

Dope: Ich liebe Haschisch. Es ist einfach schön, dazusitzen und in Ruhe was zu rauchen. Haschisch gehört einfach zu meinem und Brads Leben, deshalb haben wir auch die Band so genannt. Für mich ist das Rauchen aber auch eine Art Therapie, weil ich nüchtern ein hypernervöser Typ bin, besonders in Berlin.

K!N: …und woran liegt das?

Dope: Berlin ist eine große Stadt und es gibt so viel zu tun, daß man ständig denkt, man verpaßt etwas. In Seattle war es ruhiger – außer Microsoft gab es da nicht viel.

K!N: Aber Anfang der 90er war Seattle doch die Musik-Metropole schlechthin, die ganze Grunge-Elite war hier versammelt. War das nicht aufregend?

Dope: 1991, als wir gegangen sind, war die echte Szene weg, alles war nur noch Kommerz und die Leute haben sich verkauft. Es gab ein paar gute Bands wie Nirvana und viele mittelmäßige, die auf der Welle mitschwammen. Der Mythos Seattle existierte hauptsächlich in den Köpfen der Fans.

K!N War das auch der Grund, weshalb ihr nach Berlin umgezogen seid?

Dope: Ich glaube, jeder Amerikaner träumt davon, nach Europa zu gehen. Für Amis ist alles hier einfach romantisch. Brad und ich haben einen Campingtrip durch Europa gemacht und sind in Berlin hängengeblieben. Die Stadt hat uns beeindruckt, weil dort das Leben pulsiert. Berlin war eine neue Erfahrung, ein neuer Lifestyle. Einfach spannend.

K!N: Und kannst du inzwischen auch deutsch sprechen?

Dope: So einigermaßen, ja. Aber Interviews gebe ich lieber auf Englisch. Das ist sicherer.

Anna Schwan

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