„Querschuss“ bei Arte: Bei dieser Familie ist nur das Sterben einfach
As sich das Oberhaupt einer Großfamilie vor seinem 80. Geburtstag erschießt, müssen die Hinterbliebenen nicht nur die geplante Party absagen – sondern haben auch ordentlich Gesprächsbedarf.
Heute bei Arte und bis 27. Oktober in der Arte-Mediathek: Grimme-Preisträgerin Nicole Weegmann mit ihrem Film „Querschuss“, in dem eine Familie nach einem Schockerlebnis in eine ungewisse Zukunft blickt, die aber auch eine Chance sein kann.
Die Mehrgenerationen-Familie Hoffmann – man lebt auf demselben Grundstück in verschiedenene Häusern – muss den Suizid des Großvaters verkraften. Der alte Mann erschießt sich kurz vor seinem 80. Geburtstag, für den das große Gartenfest schon in Vorbereitung war. Alle sind geschockt, fertig, sprachlos. Vor allem Sohn Andreas (Christian Berkel) setzt der Selbstmord seines Vaters zu, die Tat reißt alte Wunden auf. Doch auch für Ehefrau Bibi (Bibiana Beglau) und die gemeinsamen Kinder Clemens (Thomas Prenn) und Stella (Stella Kann) ist der Verlust ihres Schwiegervaters und Opas schwer zu verkraften. Andreas‘ Schwester Ulrike (Andrea Sawatzki), die von den Eltern immer bevorzugt wurde, ist sowieso eher labil und muss nun auch noch den Tod des Vaters wegstecken.
In den folgenden Tagen wird bei heißem Sommerwetter über verpasste Chancen, Kompromisse, die zu Dauerlösungen wurden, versteckten Groll und die Sprachlosigkeit zwischen den Generationen gesprochen. Denn auch Tante Bernadette (Ursula Werner), die Schwester des Toten, reist aus Paris an, und behauptet, die Absage der Feierlichkeiten zum Geburtstag nicht erhalten zu haben. Durch die sehr eigene Bernadette erfahren Andreas, Bibi, Clemens und Stella Familie so einige alte und teils abstruse Geheimnisse des toten Patriarchen. Eröffnet der plötzliche Selbstmord am Ende für die Hinterbliebenen die Möglichkeit, im Leben noch mal eine neue Richtung einzuschlagen?