Rad.: RAD
RAD.
Multi-Musi-Kulti
(R)ose (A)nn (D)imalanta läßt sich schon deshalb in keine Schublade pressen, weil die „Queen of Fusion“ gebürtige Philippinin mit US-Paß ist. Warum RAD. auch noch mehr als passabel Deutsch spricht, verrät die talentierte Komponistin und Sängerin im Interview.
K!N: Was verschlägt eine Kalifornierin für mehrere Wochen in den kalten Norden Deutschlands?
Rose Ann Dimalanta: Die Liebe. Mein Mann ist Hamburger, und wir besuchen Freunde und Verwandte. Wir haben uns vor Jahren an der Uni in San Francisco, wo wir heute leben, kennengelernt.
K!N: Hast du dort Musik studiert und nebenbei Deutsch gelernt?
RAD.: (lacht) Ja, für mich war das auch eine Frage der Höflichkeit, denn in Deutschland habe ich eigentlich meine Karriere begonnen. Aber meine ersten musikalischen Versuche habe ich schon mit vier Jahren an einem Keyboard für Kinder gemacht. Später hatte ich dann das Glück, Leute zu treffen, die meine Begabung gefördert haben.
K!N: Kannst du heute von der Musik leben?
RAD.: Glücklicherweise bedeutet mir Geld nicht allzuviel. Ich habe einen engagierten Manager, und meine Platten verkaufen sich eigentlich ganz gut. Ich bin noch kein Top-Act. Lieber werde ich langsamer bekannt, als daß mich das Schicksal vieler Bands ereilt: „Here today, gone tomorrow“. Mein Denken ist sehr amerikanisch, und ich glaube, wenn man etwas wirklich will, schafft man es auch.
K!N: Deine stilistische Vielfalt könnte dir dabei behilflich sein.
RAD.: Das wäre schön. Gerade die Bay Area um San Francisco verbindet unterschiedliche Elemente – Kulturen, Sprachen, Architektur … Diese Einflüsse spiegeln sich in der Melange meiner musikalischen Themen wider.
K!N: Wie entstehen deine Songs?
RAD.: Ich betrachte meine Platten als Werk mit Anfang und Ende, nicht als zehn einzelne Stücke. Das Konzept entwickelt sich zwischen mir und meinem Klavier. Erst im Studio wird mit Produzent und Band an den letzten Feinheiten gebastelt.
K!N: Noch eine persönliche Frage. Was macht eigentlich dein Mann?
RAD.: (grinst) Er ist mein Produzent und Manager.
Interview: Tine Wollmann, Malte Siegert