Zum Inhalt springen

Ernst sein ist alles

Rainald Grebe
(Foto: Alessandro De Matteis)

Mit diszipliniertem Sound und vornehmlich ernsten Themen gibt sich Rainald Grebe auf „Popmusik“ so empathisch und nachdenklich wie nie.

Als Rainald Grebe 2007 mit „Volksmusik“ einmal ein Genre zum Albumtitel machte, deklinierte er dieses Genre nicht einfach durch – er drehte die Volksmusik schlicht durch den Nonsenswolf. Jetzt kommt „Popmusik“, und der Ansatz ist zum Teil ein ganz anderer. Ausnahmen: der Opener „Wissenschaft ist eine Meinung“, ein klassischer Grebe zum Mitsingen und eine Verarsche der aktuell nur noch nervenden Coronaleugner. Hört man weiter, fallen deutliche Zitate etwa von Trio – „Der Klick“ könnte auch ein NDW-Hit sein – und Queen auf.

Martin Bechler, der mit der Formation Fortuna Ehrenfeld bei Grand Hotel van Cleef unter Vertrag ist, produziert Grebe schon seit Jahren, erstmals aber ist er auch an der Komposition der Songs und der Instrumentierung beteiligt. Die Folge: Grebe selbst hat kein Instrument angefasst, was man sofort merkt. Disziplin ist eingekehrt in die Arrangements, in denen keine Gitarre vorkommt, dafür aber viel Soundteppich aus Bläsern und Synthetik. Grebe hat sich thematisch deutlich entwickelt – er ist noch einmal ernster geworden. „Flugbegleiterin“, „Während du schliefst“ und „Der Tod“ sind Songs voller Empathie und Nachdenklichkeit.

Popmusik erscheint am 5. Februar.

Beitrag teilen: