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Rainbirds

Vor zehn Jahren gab es mit „Blueprint“ den großen Hit, und seither waren die Rainbirds unserem kollektiven Gedächtnis ziemlich entschwunden. Bis auf Sängerin Katharina Franck hat das Personal komplett gewechselt, und mit dem neuen Album „Forever“ (Rough Trade), aufgenommen in der Abgeschiedenheit der belgischen Ardennen, ist das Trio drauf und dran, seinen feinziselierten, mit Streichern und Elektronik ergänzten Gitarrennpop wieder in unsere Hirnwindungen zu brennen.

KULTUR!NEWS: Katharina, seid Ihr jetzt auch dem Elektronik-Trip aufgesessen?

Katharina Franck: Bei „Two Faces“ mußten wir uns noch dafür verteidigen, daß wir überhaupt programmiert hatten, obwohl das zu der Zeit schon etwas ganz Normales war. Die Verbindung von Elektronik mit akustischen Sachen wird auch sehr lange halten. Das ist einfach viel zu spannend: Da hat eine völlig andere Art zu komponieren ihren Weg in die Charts gefunden, elektronische, aber fast klassisch feine, wohlausgearbeitete Sounds. Sicher gibt‘s bei der Elektronik auch diese Kaugummi-Auswüchse.

K!N: Auch wenn ihr euch neu erfunden habt, ist das klassische Liebeslied doch immer das wichtigste geblieben …

Franck: Liebe und Leidenschaft sind mein Lebenselixir, aber nicht nur Menschen gegenüber, sondern auch für Dinge und Augenblicke, Landschaften, Bücher oder Filme. Die Texte sind persönlich, aber auch versponnen. Ich begebe mich da in Gefilde, wo ich in Wirklichkeit niemals hingehen würde. Es regnet sehr viel in den Songs, es ist sehr naß, es kommen sehr viele Gewässer vor, von Seen bis zu reißenden Strömen. Es hat in Belgien auch permanent geregnet.

K!N: Ihr seid über all die Jahre konsequent bei englischen Texten gebleiben. Und wenn man sich Eure Songtitel anguckt, würden die auf deutsch auch nicht so gut funktionieren: „Bedrohte Tierart“, „Schuß aus der Hüfte“, „Bitte mach mich nicht glücklich“ …

Franck: Ich schreibe inzwischen auch sehr viel auf deutsch. Aber ich mache das n erster Linie für gesprochene Texte. Es macht mir auch sehr großen Spaß, aber für mich ist das Englische weiter die musikalische Lieblingssprache. Deutsche Texte würden wir sicher nicht als Rainbirds abliefern – da gibt es ja noch eine ganze Menge anderer Bandnamen.

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