The Real Group
In Schweden singen sie längst in der Oberliga: Das A-cappella-Quintett füllt die größten skandinavischen Konzerthallen. Ihr neues Album „One for all“ stellt die Real Group nun auch in Deutschland vor.
K!N: Ihr habt 1987 (!) eure erste Platte veröffentlicht. Warum hört man hier erst jetzt von euch?
Margareta Jalkeus: Die Gruppe ist ja nur entstanden, weil die Jungs eine Prüfung an der Musikakademie im Fach „Ensemble-Arbeit“ ablegen mußten. Dann sind die Dinge einfach passiert, wir haben unsere Karriere überhaupt nicht geplant. Erst jetzt denken wir vorher über das nach, was wir tun.
Anders Edenroth: Wir haben zuerst die Musik gemacht, die wir machen wollen, und uns dann darum gekümmert, wo und für wen wir sie singen. Heute läuft es im Musikbusiness ja meistens umgekehrt: Als erstes wird der Markt abgecheckt.
K!N: Ist „One for all“ typisch für euer Repertoire? Ich finde die Platte sehr smooth.
Margareta: Typisch ist, daß sie stilistisch sehr breitgefächert ist.
Anders: Unsere Konzerte sind tougher, rockiger, haben einen höheren Energielevel.
Margareta: Damit die Leute nicht einschlafen.
Anders: Man fragt uns oft: Warum nehmt ihr keine Instrumente dazu? Ich antworte: Weil wir dann wie jede beliebige Band der Welt klingen würden. Fünf Stimmen und sonst nichts, das ist unser Konzept und unsere Herausforderung.
K!N: Hört Ihr es gern, wenn man euch mit Manhattan Transfer vergleicht?
Anders: Ja, sie sind großartig. Sie kamen kürzlich zu einem Konzert von uns und sagten, wir seien die beste A-cappella-Gruppe der Welt. Tolles Kompliment!
K!N: Was bedeuten euch Abba, Ace of Base und Roxette? Ihr ehrt sie mit einem „Swedish Hit Medley“.
Margareta: Das singen wir nur zum Spaß bei den Konzerten, und viele Leute wollten es auf Platte haben. Eigentlich müßten wir es schon wieder neu machen (singt): I‘m a big big girl in a big big world …
K!N: Was hält die Gruppe zusammen?
Anders: Daß es immer noch etwas gibt, was wir verbessern können. Außerdem finde ich wichtig: Wir haben alle etwa zur selben Zeit Kinder bekommen, also hat jeder Verständnis und Geduld. Es wäre bestimmt schwieriger, wenn jemand von uns keine Kinder hätte.
Interview: Doris Krieger