Partycrasher für die gute Sache
„Erin Brockovich“ in Serie: Star auf Disney+ zeigt mit „Rebel“, wie Annie „Rebel“ Bello das US-Justizsystem zum Weinen bringt.
Erin Brockovich ist wieder da, wenn auch unter anderem Namen und nicht von Julia Roberts gespielt: In der Serie „Rebel“ auf Star bei Disney+ spielt Katey Sagal die aufmüpfige Rechtsanwaltsgehilfin Annie Bello, kurz „Rebel“ genannt. Warum, das erfährt man schon in den ersten Minuten der ersten Folge. Dort ist sie Partycrasher bei einem Firmenchef, der mit defekten Brustimplataten reich geworden ist und sich bis jetzt noch nicht verantworten musste. Während Julia Roberts in „Erin Brockovich“ als Arbeitslose kurz vor der Pleite stand, als sie ihren Anwalt um einen Job bat, ist Katey Sagal also gleich mitten im Geschäft, und damit nicht genug.
Auf der Party verhaftet, hilft sie im Knast einer Frau, die häuslicher Gewalt ausgesetzt ist; als sie wieder auf freiem Fuß ist, brettert Rebel zu ihrem Chef, dem von Andy Garcia gespielten Anwaltschef Julian Cruz, um ihn zur Schnecke zu machen. Wo Erin Brockovich stundenlang Akten in kleinen, fensterlosen Räumen studiert, sich in die Unterlagen von Katasterämtern einliest, ist Annie Bell sofort mitten im Thema. Wo Julia Roberts die rebellische Grundhaltung der Heldin Erin Brockovich mit der Zeit immer mehr entfalten darf, ist Katey Sagal als Annie Bello“ sofort die Rebellin auf 180.
Es wird interessant, zu beobachten, wie „Rebel“ bei solch einem furiosen Start den Spannungsbogen über die insgesamt sechs Folgen hinkriegt. Dass Katey Sagal ihn in der Rolle von Rebel halten kann, ist hingegen ohne Zeifel sicher. Vor allem im Duett mit ihrem Counterpart und Chef, dem von Andy Garcia gespielten Julian Cruz.
Showrunner der Serie ist Krista Vernoff, die schon für „Shameless“ schrieb und Koproduzentin der Serie war. Von 2007 bis 2011 war sie außerdem Chefautorin und Showrunner der Krankenhausserie „Grey’s Anatomy“, zu der sie 2017 zurückkehrte.