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Joan As Police Woman: Cover Two

Joan As Police Woman – „Cover Two“
Joan As Police Woman – Cover Two (Foto: PIAS)

Elf Jahre nach „Cover“ kehrt Joan Wasser alias Joan As Police Woman mit ihrem zweiten Coveralbum zurück – und macht uns einmal mehr dankbar, für ihr makeloses Pop-Könnertum.

An das grandiose Cover ihres ersten Coveralbums kommt Joan Wasser alias Joan As Police Woman auf dem Zweitversuch natürlich nicht ran. Auch die Songauswahl wirkt aufs Erste weniger eklektisch: Statt Britney Spears’ „Overprotected“ und „Ringleader Man“ von T-Pain bringt es „Cover Two“ in Sachen Irritationsfaktor lediglich auf Outkasts „Spread“ und, wenn man wohlwollend ist, Princes Überhit „Kiss“.

Joan As Police Woman: Pop-Könnerin wie eh und je

Aber natürlich ist das alles Klagen auf hohem Niveau, und Joan Wasser beweist einmal mehr, wie gut sie sich mit Popmusik auskennt: Bereits zu Beginn, wenn sie „Kiss“ seinen zackigen Rhythmus entzieht, und daraus stattdessen einen coolen Souljazz-Schleicher mit irrlichternden Klavierschleifen macht, oder „Under Control“ von den Strokes in einen klassischen R’n’B-Song verwandelt.

Ihre größte Errungenschaft ist es jedoch, einmal mehr aus einer – doch, zugegeben – sehr disparaten Tracklist einen kohärenten Sound herauszukitzeln, der auch Brüche nicht scheut. Das eingänglich erwähnte „Spread“ von Outkast etwa entpuppt sich als ein anzüglicher HipHop-Track, und Cass McCombs’ „Not the Way“ wird zu einer frei schwebenden Elektropop-Nummer.

Wenn man also irgendeine Form der Kritik üben kann, dann nur jene, dass das letzte Joan-As-Police-Woman-Coveralbum in seiner Tracklist ein paar mehr Irritationsmomente geboten hat. Und wenn man dann bedenkt, als was für furchtbare Kitschnummern sich Coveralben mit schöner Regelmäßigkeit entpuppen, ist man einmal mehr endlos dankbar für Joan Wasser – und ihr wundervolles Pop-Könnertum. jl

Cover Two erscheint am 1. 5. via PIAS.

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