Richard Stark: The Hunter
Eine silberne Gürtelschnalle kann einem das Leben retten. Und Parker trägt so eine, als sich zu seinem Glück die vermeintlich tödliche Revolverkugel in ihr verfängt. Trotzdem ist er sauer. Stinksauer! Denn das gerade seine eigene Frau ihn nach einem gemeinsamen Raubüberfall umbringen will, ihn in einem brennenden Haus zurücklässt und mit seinem Partner Mal Resnick sowie den 93 000 Dollar abhaut, ist nun wirklich kein schöner Zug. Parker rappelt sich wieder auf, kann entkommen und ist nach ein paar Monaten zurück in New York, um sich an seiner Frau und Resnick zu rächen. Und weil er natürlich seinen Anteil an der Beute wiederhaben möchte, muss er sich dort auch noch mal eben mit Mals Verbrechersyndikat anlegen.
Dieser erste Roman der Parker-Reihe von Donald Edwin Westlake alias Richard Stark erschien bereits 1962, wurde mehrfach verfilmt und gehört längst zum Kanon der modernen Klassiker des Hardboiled-Genres. Und das zu Recht, denn mit Parker erschuf Stark den perfekten Prototyp des skrupellosen Verbrechers, der als Ein-Mann-Armee gewohnt ist, sich mit Gewalt das zu nehmen, was ihm seiner Meinung nach zusteht. Und mit der Neuübersetzung von Nikolaus Stingl, treffen die schnörkellosen Handkantensätze Starks auch nach über fünfzig Jahren noch immer eisenhart. Für Männer und solche, die es gerne sein würden. (nh)