Rock im Park 2022: „Awareness Team“ sorgt für heftige Diskussionen im Netz
Rock im Park 2022 kündigt ein „Awareness Team“ gegen Diskriminierung an und erntet dafür harte Kritik im Internet.
- Rock im Park 2022 kündigt „Awareness Team“ an und erntet Kritik.
- Das „Awareness Team“ soll für ein antidiskriminierendes Klima auf dem Festival sorgen.
- Das Festival findet vom 3. bis 5. Juni statt.
Das 1997 gegründete Rock im Park darf 2022 endlich wieder starten! Doch dieses Jahr wird vorab weder über das Lineup, den Timetable noch die komplizierten Anreisewege gesprochen. Denn ein anderes Thema entfacht vor allem im Internet eine hitzige Debatte: Die Rede ist vom sogenannten „Awareness Team“.
Erstmalig soll ein „Awareness Team“ auf dem Festival unterwegs sein, das bei sexistischen, homophoben und rassistischen Handlungen einschreiten, helfen oder beratend zur Seite stehen soll. Solche Antidiskriminierung-Teams sind auf vielen anderen Festivals bereits Usus, doch einige Fans der Rock-im-Park-Community scheinen damit ein echtes Problem zu haben. Denn unter dem Facebook-Post, in dem das Festival die Einführung eines Awareness Teams ankündigt, häufen sich empörte Kommentare.
Rock im Park 2022: Schutzkonzept sorgt für Kritik
So ist in einem Post von „neumodischer Scheisse“ und „Erziehungsnotprogramm“ die Rede, und ein anderer User schreibt: „Ich dachte das wäre ein Rockfestival und keine politische Informationsveranstaltung“. Wieder ein anderer meint: „Jetzt kann ich wohl drauf warten, dass beim ersten dreckigen Witz der Ordner kommt und uns über Mikroagressionen belehrt oder was?“. Doch es gibt auch durchaus positive Rückmeldungen zum Schutz- und Antidiskriminierungskonzept des Nürnberger Festivals. So heißt es unter anderem: „Richtig gute Idee! Vielen Dank an alle Mitwirkenden“ oder „Top Aktion! Sollte überall so sein“.
Rock im Park bietet zusätzlich zum „Awareness Team“ offene Präventions- und Beratungsstellen an und sogenannte „Guardian Angels“ (Psycholog:innen und Kommunikationsexpert:innen) sollen für eine transparente und faire Kommunikation zwischen den Gästen, den Veranstalter:innen und dem Sicherheitspersonal sorgen. Zudem bieten sie „Safe Spaces“ an und geben auf ihrer Homepage Tipps für einen guten Umgang mit diskriminierendem Verhalten. Hierfür listen sie „Die 5 D’s“ auf:
- „DIREKT in die Situation gehen & intervenieren. ,Kann ich dich unterstützen?‘
- DELEGIEREN & jemand anderes um Hilfe bitten. ,Kannst du das Awarenessteam holen?‘
- DANACH nach der betroffenen Person schauen. ,Brauchst du gerade etwas?‘
- DAVON ablenken, um die Situation zu deeskalieren. ,Hi, weißt du wann die nächste Band spielt?‘
- DOKUMENTIEREN & die Situation festhalten. ,Ich habe die Situation aufgenommen, wie wollen wir damit weitermachen?’“
Rock im Park findet von Freitag (3. 6.) bis Sonntag (5. 6.) statt. Sichere dir hier noch schnell Karten für das Festival!