Rockbitch
Sex sells – das wissen auch Rockbitch. Mit Sicherheit wird das britische Septett wieder eine tabulose Show auffahren, wenn es sein Debüt-Album „Motor driven Bimbo“ (SPV) live vorstellt. Das CITY.mag spracht mit Sängerin Julie und Gitarrist Beast über ihr wüstes Image.
CITY.mag: In euren Stücken dreht sich alles um Sex …
Julie: Stimmt. Wir wollen die Welt in Sachen weiblicher Sex weiterbilden. Die Menschen müssen endlich einsehen, daß Sado-Maso-Frauen etwas ganz Normales sind.
Beast: Ich finde es schade, daß viele Feministinnen so gegen uns wettern. Die schlagen wieder in die Kerbe vom guten und bösen Mädchen. Das ist Blödsinn! Bloß weil eine Frau ihre Sexualität auslebt, ist sie noch lange kein schlechter Mensch.
CITY.mag: Spielst du auf eure Gitarristin Babe an, die eine bekennende Nymphomanin ist?
Beast: Ja. Babe ist sehr sexy und hat mit ein paar Hundert Männern und Frauen geschlafen.
Julie: Auf der Bühne ist sie extrem aggressiv. Das verwirrt die meisten Typen. Denn die erwarten, daß sich bei unseren Konzerten sechs Lesben liebevoll tätscheln.
CITY.mag: Nervt es nicht, daß die meisten Leute nur zu euren Shows kommen, weil sie nacktes Fleisch sehen wollen?
Julie: Nein. Die einen kommen wegen unserer Musik, die anderen wollen sich nur unsere Pussys angucken. Für uns ist beides okay.
Beast: Anfangs brüllen die Typen in der ersten Reihen: „Zeigt Eure Titten!“ Aber wenn die Mädels sie begrapschen, sind sie total verstört. Nach der Hälfte der Show wendet sich dann plötzlich das Blatt: Frauen aus dem Publikum reißen sich auf der Bühne ihre Klamotten vom Leib.
CITY.mag: Und das Ganze mündet dann in eine wilde Orgie?
Beast: Böse Gerüchte. Bei unseren Gigs gibt es weder Orgien noch Vergewaltigungen.
CITY.mag: Aber privat habt ihr gegen eine Orgie durchaus nichts einzuwenden, oder?
Beast: Wir leben alle zusammen in Frankreich in einer Sexkommune. Keiner ist eifersüchtig auf den anderen. Wir lieben uns alle.
Interview: Dagmar Leischow