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Roger Smith: Leichtes Opfer

Weil Christopher Lane den Kopf seiner Freundin mit einer Zehn-Pfund-Hantel zu Brei verarbeitet, werden seine Eltern beim Sex gestört. Aber in einer Familie aus der reichen weißen Oberschicht in Kapstadt ist man da nicht nachtragend, sondern reagiert pragmatisch. Und so fasst Christophers Mutter Beverly sofort den Plan, dem drogenabhängigen Sohn der schwarzen Haushälterin die Sauerei in die Schuhe zu schieben. Diesen Lynnie mit seinen Meth-Pfeifchen haben sie und ihr Mann Michael sowieso gefressen. Und früher oder später landet der ja sowieso hinter Gittern. Da die Touristensaison in Südafrika naht und Verbrechen aus den Medien verschwinden sollen, glauben Polizei und Staatsanwaltschaft Beverlys fadenscheinige Lügengeschichte ohne große Recherchen. Lynnie verschwindet schnell im berüchtigten Knast Pollsmoor, wo der schmächtige Junge schon bald von Mithäftlingen ermordet wird. Doch Lynnies Schwester Louise weiss, dass Christopher der wahre Mörder sein muss, und nicht nur sie sinnt auf Rache: Auch Michael Lane ergreift die Chance, endlich eine offene Rechnung zu begleichen. Roger Smiths temporeicher Thriller ist mehr als das bedrückende Psychogramm einer skrupellosen weißen Familie, die immer noch an die Überlegenheit ihrer Rasse gegenüber Farbigen glaubt. Vielmehr ist „Leichtes Opfer“ der Beweis, dass man trotz hanebüchener Wendungen und deren unappetitlicher Folgen beängstigend gut unterhalten werden kann.

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