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Salad: K!N Interview

Marijne van der Vlugt ist Frontfrau von Salad. Davor war sie Model und VJ bei MTV. Wir trafen sie in Hamburg, wo sie ihr neues Album „Ice Cream“ (Mercury).

KULTUR!NEWS: Marijne, als Gary Barlow in Hamburg war, schmachteten 13jährige Mädels vorm Hotel. Möchtest Du auch so ein Pop-Star sein, den 13jährige Jungs anhimmeln?

Marijne van der Vlugt: Was soll ich denn mit 13jährigen Jungs anfangen? Nein, das möchte ich nicht. Ich glaube, man verliert Teile seines Privatlebens.

K!N: Das ist aber nicht einfach zu vermeiden, wenn man berühmt wird.

v. d. Vlugt: Ich denke, wenn man ein richtiger Popstar ist kann man trotzdem erfolgreich sein, ohne gleich so zu werden wie Take That oder die Spice Girls.

K!N: Deshalb schreibst du Texte, die nicht jeder Teenie?

v. d. Vlugt: Es braucht schon etwas Lebenserfahrung, um unsere Texte zu verstehen. Es sind Geschichten und Abenteuer – wir schreiben keine gradlinigen Texte. Manchmal fällt es uns selbst schwer, sie zu verstehen. Aber das macht es aufregender, es wird nicht langweilig. Schließlich wollen wir interessant bleiben.

K!N: Wie kam es zum Titel „Wolves over Washington“? Es geht um New York, und Wölfe können nicht fliegen …!?

v. d. Vlugt: Beides beginnt mit einem W – manchmal beginne ich mit Wörtern, die einfach gut zusammen klingen. Dieses Lied ist ein „raum-Bild, pure Fantasy eben.

K!N: Sonst geht es mehr um Frauen und Eifersucht …

v. d. Vlugt: Im Moment schreibe ich noch viel mehr verdrehte Liebeslieder, weil mein Liebesleben zur Zeit völlig durcheinander ist. Ein einziges Chaos!

K!N: Ist kreatives Schreiben, ist Musik hilfreich?

v. d. Vlugt: Ja, ich hatte sieben Jahre eine Beziehung, die vor eineinhalb Jahren zuende ging. Ich habe vorher nie so viel Schmerz erlebt. Jetzt mache ich die Erfahrung, Lieder zu schreiben, die mich erleichtern.

K!N: Wie hat die Singerei begonnen?

v. d. Vlugt: Als ich Paul Kennedy auf der Filmhochschule in England traf. Ich habe mich damals in ihn und in seine Musik verliebt, deshalb sagte ich einfach [mit gekünstelter Stimme] „Ich kann dazu singen! Ich kann das!“, und dabei konnte ich gar nicht singen … Aber ich wußte, daß ich musikalisch bin – und jetzt kann ich sehr gut singen. Manchmal muß man seine Talente entdecken, bevor man sie wirklich hat.

K!N: Würdest du in ein paar Jahren wieder in eine ganz andere Richtung gehen?

v.d . Vlugt: Nein. Ich möchte gerne weiter Musik machen. Sängerin zu sein, ist ein sehr schöner Part. Ich muß noch viel mehr lernen in der Welt der Musik. Ich möchte besser Klavier spielen können oder vielleicht lernen, ein Orchester zu dirigieren, Filmmusik schreiben – Gott! Es gibt so viel zu tun für mich! Es ist eine aufregende Zeit.

Interview: Klaus Rathje

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