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Sara Paretsky: Die Pionierin des Detektivinnenromans kommt nach Deutschland

Portraitfoto Sara Paretsky, die mit „Wunder Punkt“ auf Lesereise nach Deutschland kommt
(Foto: Argument Verlag + ariadne)

Mit „Wunder Punkt“ stellt Sara Paretsky einen neuen Roman mit ihrer feministischen Serienheldin V. I. Warshawski vor.

Sara Paretsky schickt ihre aufrechte Wirtschaftsdetektivin aus Chicago bis heute dahin, wo es wehtut. Und V. I. Warshawski nimmt kein Blatt vor den Mund, wenn es um brutale Gier, menschenverachtende Politik, Geschichtsvergessenheit, Frauenfeindlichkeit oder Rassismus geht. Ausgestattet ist die feministische Serienheldin mit Klugheit, Courage, Sinn fürs Soziale sowie einem moralischen Kompass, der in einer kaputten Welt Oasen der Zuversicht finden hilft – oder wenigstens den Mut zum Weitersuchen spendet.

Seit 1982 schreibt Paretsky ihre humanistisch-feministischen Warshawski-Krimis. Seit 2018 erscheinen die deutschsprachigen Ausgaben bei Ariadne. Bisher sind das die Titel: „Kritische Masse“, „Altlasten“, „Landnahme“, „Schiebung“, „Entsorgt“ und jetzt ganz neu „Wunder Punkt“.

Worum geht es in „Wunder Punkt“?

Die Zeiten werden düsterer, und auch Warshawskis Welt ist voller Schatten: Ein Hassverbrechen stürzt die Detektivin in eine Krise. Trotzdem muss sie sich aufraffen und ermitteln, um eine junge Frau zu retten. Sie stößt in Kansas auf eine unwillkommene Blutspur und eine nervige Möchtegernhistorikerin, die allen auf die Füße tritt, bis sie den höchsten Preis bezahlt

„Wunder Punkt“ hat ein klassisches Hardboiled-Thema, ein plotstarker, actionreicher Roman um eine verkommene Kleinstadt. Aber – auch das gehört zur Hardboiled-Tradition – beiher kriegt Paretsky das ganze Unbehagen unserer Zeit zu fassen, die Gier, die Gewalt, das Trauma, die Unappetitlichkeiten des „Normalen“ hier und heute. Ihre Detektivin folgt stur dem Faden des cui bono – wem nützt es? – und enthüllt so Schicht um Schicht Geschichtsklitterung und Schweigen. Sie dröselt Knoten auf, bis deutlich wird, wie eine Gesellschaft zur Arena verkommt, während die Puppenspielereien mächtiger Männer Leben kosten und ihre Erfolgslegende aalglatt in die Große Erzählung einfließt. Kann V. I. Warshawski das Rad herumreißen, oder ist sie zu ausgebrannt für diese Schlacht?

Unsere Welt, in der wir als Zivilgesellschaft jetzt erneut mit Hasspropaganda und Backlash ringen, ist auf Erzählungen gebaut. Empfindet man Hardboiled als unwiderstehliche Form des Erzählens von Konflikt, Unrecht und Gewalt und liebt man brüchige Heldinnen, kommt man nicht umhin, „Wunder Punkt“ von Sara Paretsky zur großen feministischen Literatur der Gegenwart zu zählen.

Sara Paretsky geht mit „Wunder Punkt“ auf Lesereise

10. 9. Hamburg, Herbstlese Blankenese

11. 9. Hamburg, Buchladen Osterstraße

12. 9. Kassel-Wilhelmshöhe, Brecher Buchladen

13. 9. Berlin, silent green

16. 9. München, Amerikahaus

Wer sich für Sara Paretsky interessiert, sollte auch die Termine der Lesereise von Linus Gerschke checken.

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