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Die Show: Schauspiel Dortmund

Privatfernsehhorror: Das Dortmunder Schauspiel zeigt eine „Show“ auf Leben und Tod.

Als 1970 Wolfgang Menges Satire „Das Millionenspiel“ in der ARD lief, war das eine Sternstunde des deutschen Unterhaltungsfernsehens: Eine Reality-TV-Show, in der ein Mann durch Deutschland gejagt wird und am Ende entweder eine Million Mark gewinnt – oder stirbt. Noch viel großartiger als der auch heute noch tolle Film war allerdings, dass daraufhin mehrere Angebote beim Sender eingingen, von Leuten, die nicht verstanden hatten, dass es hier um Satire ging und die sich ebenfalls jagen lassen wollten.

Mittlerweile sind 45 Jahre vergangen, das Privatfernsehen hat Menges Zukunftsvision beinahe überholt, und „Das Millionenspiel“ ist zum Gegenstand eines bizarren Urheberrechtsstreits geworden, weswegen der Film nur selten zu sehen ist. Und auch die erste Dortmunder Schauspielpremiere der Saison heißt (wahrscheinlich aus juristischen Gründen) recht umständlich „Die Show. Ein Millionenspiel um Leben und Tod von Kay Voges, Anne-Kathrin Schulz und Alexander Kerlin“. Inhaltlich bleibt es aber abgründig wie bisher: „Spielarena ist das gesamte Dortmunder Stadtgebiet. Der Kandidat ist unbewaffnet. Seine Jäger haben die Lizenz zum Töten. Der Kandidat gewinnt das Spiel nur, wenn er während der Live-Show die Ziellinie auf der Bühne eigenständig überquert und mindestens eine Viertelstunde überlebt.“

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