Schauspiel Frankfurt: PeterLicht nimmt sich Luis Buñuel vor
Der Sänger des 2001er-Sommerhits „Sonnendeck“ ist auch ein gefragter Theatermusiker- und Autor. Nun nimmt bringt er mit zwei Mittäterinnen den Filmklassiker „Der diskrete Charme der Bourgeoisie“ auf die Bühne.
Am Schauspiel Frankfurt geht ein Licht auf, ein PeterLicht: „Wenn ich nicht hier bin, bin ich aufm Sonnendeck“ … – der Sommerhit des Jahres 2001 von PeterLicht, lässig-fauler, repetitiver Elektrobeat, leicht surrealer Text, aber eher ein Irrtum. Meinard Jungblut (bürgerlicher Name), Indiepop-Musiker und Schriftsteller, hat nämlich mit dem Mainstream so viel zu tun wie Luis Buñuel mit Naturalismus. Durchaus logisch nun, dass der Sonnendeckler am Schauspiel Frankfurt zusammen mit Regisseurin Claudia Bauer und Choreografin SE Struck Buñuels surrealen Spielfilmklassiker „Der diskrete Charme der Bourgeoisie“ auf die Bühne bringt. Uraufführung ist am 12. März. PeterLicht „überführt Buñuels surrealistische Traumordnung in eine heutige urbane Middleclass-Bubble mit hohem Wiedererkennungswert.“
Schauspiel Frankfurt: Von der Dekadenz der Bourgeoisie
In Luis Buñuels 1973 mit dem Oscar für den besten fremdsprachigen Film ausgezeichneten surrealen Drama laden sich ein paar kultiviert gelangweilte Angehörige des Bürgertums gegenseitig zum Essen ein. Dabei kommen ihnen dauernd merkwürdige Vorfälle dazwischen: Truppenmanöver, Verhaftung wegen ihrer Drogengeschäfte, oder der Gastgeber hat vor dem Dinner Sex im Gebüsch. Die Bürgerlichen wahren aber immer die Contenance, das gehört sich nun einmal für die Bourgeoisie so. Es wird aber immer seltsamer, die Realität entgleitet, und in ihren Träumen lächelt die Bourgeosisie der Tod an, erkennen sie ihre eigene Dekadenz– und dass man sie eigentlich längst hätte liquidieren sollen …
Weitere Aufführungen sind am 13. , 21. und 28. März, am 8., 9., 16., 22. und 23. April sowie am 1. Mai.
PeterLichts Album „Beton und Ibuprofen“ ist letztes Jahr bei Tapete Records erschienen.