Schauspiel Frankfurt: „Macbeth“ von Shakespeare
Wenn der exilrussische Regisseur Timofej Kuljabin Shakespeares „Macbeth“ über einen blutrünstigen Tyrannen auf die Bühne bringt, fällt uns da jemand ein, der gemeint sein könnte?
Das Schauspiel Frankfurt stellt uns ab 14. April mit seiner Neuinszenierung von William Shakespeares blutigster Tragödie „Macbeth“ viele spannende Fragen: Wieviel Macbeth und Lady Macbeth, das blutrünstigste Killerliebespaar der Literaturgeschichte, steckt in uns selbst? Fragen Sie sich das auch manchmal? Schließlich ist Macht doch etwas Hilfreiches, Verführerisches. Wie viel besser, selbstbestimmter könnten Sie leben (oder lieber herrschen?) mit ein bisschen Macht. Oder lieber mit viel Macht, mit … aller Macht? Macht es da noch einen Unterschied, dass Macht meist ungerecht verteilt ist?
Schauspiel Frankfurt: Macbeth mordet
Macbeth kann König werden, also muss er es werden. Für König Duncan hat Macbeth auf dem Kriegsfeld zuvor den Than von Cawdor und die Norweger besiegt. Einer Prophezeiung zufolge soll er nun selbst den Staat anführen. Seine Tyrannenherrschaft beginnt mit dem Mord an König Duncan. Um seine Macht zu festigen, verfolgt er mit seiner skrupellosen Frau Lady Macbeth einen mörderischen Plan. Plagen ihn Schuldgefühle, Angstzustände und Schlaflosigkeit, richtet ihn Lady Macbeth nach allen Registern erfolgreicher Manipulationsstrategien wieder auf. Es folgt Mord auf Mord, bis die Blutspur in den eigenen Tod von Macbeth mündet
Am Schauspiel Frankfurt geht Timofej Kuljabin (Foto) in seiner Shakespeare-Inszenierung der Frage nach, ob das genuin Böse nicht einfach auch Teil von uns ist – mit hoffentlich für die Zuschauer nicht kompromittierendem Ergebnis …
Der russische Regisseur Kuljabin hatte zu Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine Russland verlassen und arbeitet seitdem in Europa. Mit ihm bekommt das Stück vom blutrünstigen, machtsüchtigen Tyrannen (Putin!) noch einmal eine ganz spezielle Note.
Premiere ist am 14. April.