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Schauspiel Köln + Düsseldorfer Schauspielhaus: „Johann Holtrop“

Schauspiel Köln: Szene aus „Johann Holtrop“
Schauspiel Köln: Szene aus „Johann Holtrop“ (Foto Thomas Rabsch)

Am Schauspiel Köln und ans Düsseldorfer Schauspielhaus kommt mit „Johann Holtrop“ der Topmanager der 2000er wieder. Igitt, aber nötig!

Das Schauspiel Köln und das Düsseldorfer Schauspielhaus arbeiten zusammen und bündeln ihre Kräfte für die Bühnenversion eines wieder aktuellen Buches: „Johann Holtrop. Abriss der Gesellschaft“ von Rainald Goetz. Premiere am Schauspiel Köln ist am 25. Februar, das benachbarte Düsseldorf zieht am 11. März nach. Das Stück ist ausschließlich mit Schauspielerinnen besetzt.

Schauspiel Köln: Wichtig für den aktuellen Diskurs

„Mehr Glück für alle. Mehr Arbeit, mehr Glück, mehr Geld. Durch weniger Frechheit und mehr Freiheit käme es zu weniger Unglück und zu mehr Freude an der Arbeit.“ Das ist ein Satz aus Rainald Goetz‘ Roman „Johann Holtrop. Abriss der Gesellschaft“ über Aufstieg und Absturz eines narzisstisch-egomanischen Managers. Der Text gilt als Schlüsselroman über den Topmanager Thomas Middelhoff – Middelhoff, der Vorstandsvorsitzender von Bertelsmann und Arcandor (KarstadtQuelle) war und 2016 wegen Steuerhinterziehung ins Gefängnis ging.

Der Satz zeigt, wie hochaktuell das Buch von 2012 auch für den aktuellen Diskurs über New Work ist: Goetz bezieht sich war vor allem auf die politischen und kapitalistischen Umbrüche der Nullerjahre zwischen 2000 und 2010 und auf den Phänotyp des Topmanagers à la Josef Ackermann, die ihre Victory-Zeichen in die Kamera halten, wenn sie wegen möglicherweise unrechtmäßig hohen Prämien bei der feindlichen Übernahme von Mannesmann durch Vodafone vor Gericht stehen.

Doch kapitalistische Gier und Ausbeutung von Angestellten sind heute fast noch präsenter und an der Tagesordnung als damals und gehören bei jeder Gelegenheit an den Pranger gestellt (auch wenn der Topmanager als Symbol für die Untiefen des Wirtschaftssystems aus der medialen Öffentlichkeit verschwunden ist).

Gelegenheiten, die es nun in Hülle und Fülle gibt:

Nach der Premiere sind weitere Aufführungen am Schauspiel Köln am 28. Februar, 1. März,  20., 21. und 23. April. Karten gibt es hier online zu kaufen.

Am Düsseldorfer Schauspielhaus folgen auf die Premiere am 11. März Aufführungen am 17. und 30. März, am 4. April und 12. Juni. Karten gibt es hier online zu kaufen. 

Regie bei der Inszenierung führt Stefan Bachmann.

Es spielen: Nicola Gründel, Melanie Kretschmann, Anja Laïs, Rebecca Lindauer, Lea Ruckpaul, Cennet Rüya Voß, Luana Velis und Ines Marie Westernströer.

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