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Unterm Rad: Schauspiel Stuttgart

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(Julian Marbach)

Zwischen Alb und Neckar: Frank Abt inszeniert mit Hesses „Unterm Rad“ einen urschwäbischen Stoff.

Mit Wilhelm Raabes „Pfisters Mühle“ hat das Stuttgarter Schauspiel diese Saison schon einmal einen urschwäbischen Stoff für die Bühne adaptiert, außerdem ist das Theater unter Intendant Armin Petras mittlerweile so künstlerisch durchgesetzt, dass die konkrete Verortung zwischen Alb und Neckar gar nicht mehr zwingend nötig erscheint.

Sei es drum – mit Hesses „Unterm Rad“ wird ein weiteres kanonischer Prosastoff aus der Region neu gedacht. Hesses 1906 erschienene Erzählung handelt vom Eingesperrtsein im Gefängnis der Konventionen, ein Motiv, dessen Dringlichkeit im pietistischen Stuttgart auf der Hand liegt. Vielleicht sogar ein bisschen zu deutlich – aber ein für seinen zurückhaltend-sensiblen Blick bekannter Regisseur wie Frank Abt dürfte solch einer Aufgabe gewachsen sein. Der junge Regisseur inszenierte schon einmal in Stuttgart, noch unter Petras’ Vorgänger Hasko Weber, die Juliane-Kann-Uraufführung „Stäffele to heaven III – Wir werden sehen“, jetzt ist er neben Robert Borgmann und Christopher Rüping einer der jungen Männer, mit denen das Schauspielhaus das deutschsprachige Theater neu denkt. Und sei es über den Umweg eines über 100 Jahre alten Prosatextes.

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