„Schwarze Schafe – Die Serie“: Noch durchgeknallter in Berlin

Im Sommer erst lief der Film in den Kinos, jetzt zeigt „Schwarze Schafe - Die Serie“ die viel ausführlichere Handlung in zehn Folgen.
2007 hatte Regisseur Oliver Rihs einen Film mit gleichem Titel und ähnlicher Geschichte über durchgeknallte Berliner in die Kinos gebracht, im Sommer lief mit „#Schwarze Schafe“ (mit Raute!) eine zeitgemäße Variante der Geschichte mit jeder Menge Berliner Typen aus unterschiedlichsten Stadtteilen. Jetzt kommt die ausführliche Variante dieser Geschichte als zehnteilige Serie „Schwarze Schafe – Die Serie“ im Netz gestreamt werden – noch zwei Tage umsonst, danach muss für die Leihe bezahlt werden.
Dass aus 93 Minuten Film mehr als 200 Minuten wurden, merkt man von der ersten Folge der Serie: „Schwarze Schafe – Die Serie“ zeigt mitten im klimakatastrophal heißen Sommer nicht nur jede Episodenhandlung der einzelnen Heldinnen und Helden ausführlicher mit mehr Nebensträngen, auch komplett neues Personal wird eingeführt wie zum Beispiel Kurt (Martin Brambach), der vom Taxifahrer Mamadou überredet wird, sich am Verticken eines alten Nazi Teppich mit riesigem Hakenkreuz für viel Geld an Neonazis zu beteiligen. Begründung: Das kann kein Migrant erledigen, das muss eine Kartoffel übernehmen. Aber auch die Bemühungen der Genderpuppenherstellerin Delphine von Plettneburg (Jella Haase, „Kleo“,), Peter Spreekrabbenfischer Peter Harminski (Milan Peschel, „Doppelhaushälfte“), dem Imker Fritz von Plettenburg (Frederik Lau, „Testo“, „Crooks“, „4 Blocks“) oder dem tschechischen Drogendealer Kafka (Marc Hosemann, „Der Palast“, „Achtsam morden“) erfahren mehr Spielzeit, um ihre Charaktere noch skurriler zu zeichnen. Doch trotz allen schwarzen Humors und aller ekligen Momente in der Handlung, auch trotz aller schrägen Implementierung des Klimawandels in den Hauptplot: Man merkt Oliver Riehs die Liebe zu seinen Außernseitern und Versagern an bei ihren immer neuen Versuchen, das Leben zu meistern und zu einem besseren zu gestalten.