TV-Tipp: Sean Connery findet „Sag niemals nie“
Wenn alte weiße Männer noch mal so richtig aufblühen, hüpfen die Kritiker am liebsten in die Hecke. Unser heutiger Spielfilm-Tipp
Gerade erst musste wir uns von Sean Connery verabschieden – nachdem der schottische 007-Darsteller mit 90 Jahren doch leider Zeit zu sterben hatte, um mal den Titel des nächsten Bond-Films mit Daniel Craig aufzugreifen. Klammern wir uns nun also an Connerys filmische Hinterlassenschaft. 1982 kehrte der 52 Jährige aus dem Ruhestand zurück, um als eine Art Gegen-Bond dem damals amtierenden Bond, dem 56-jährigen Roger Moore, das Leben schwer zu machen. Der Filmtitel Sag niemals nie war da durchaus programmtisch – übrigens ein Zitat, das Connery Ehefrau zugeschrienen wird. Nachdem ihr Gatte nach „Diamantenfieber“ 1971 den Agentenjob an den Nagel gehängt hatte, soll sie diese Worte zu ihm gesagt und recht behalten haben.
Und da Connery schon spätestens ab „Goldfinger“ 1964 ein Toupet trug, fällt es auch nicht negativ auf, wenn sein Toupet in dem Remake von „Feuerball“ noch ein wenig frisbeeähnlicher auf seinem Kopf liegt. Sobald Connery im Sanatorium sein Hemd auszieht, kommt dann auch sein pralles Echthaar zum Vorschein. Das ganze Connery-Comeback in „Sag niemals nie“ist eh sehr ironisch aufzufassen, was auch in dem comicartigen, minutenlangen Zweikampf mit einem Muskelberg zu erkennen ist, der am Schluss kreischend zu Boden geht, weil ihm Bond in der Not den Inhalt eines herumstehenden Fläschchens ins Gesicht schleudert – Bonds eigene Urinprobe, wie sich herausstellt … An den Kinokassen erfolgreicher war übrigens dann doch der Roger-Moore-Bond „Octopussy“.
„Sag niemals nie“ läuft heute um 20:15 Uhr auf Vox. Im Anschluss gibt es die Connery-Dokumentation „Sean Connery – Der Mann, der nicht Bond sein wollte“.