Sexualität und Akzeptanz in der Kirche: Adaline mit „Brave“
Mit „Brave“ liefert Adaline einen ersten Vorgeschmack auf ihre inneren Gefühlswelten welche sie in der kommenden EP „Hymnal“ thematisiert.
Mit der neuen Single „Brave“ liefert die queere Alt-Pop-Künstlerin Adaline einen ersten Vorgeschmack auf ihre kommende neue EP „Hymnal“, die im März 2024 erscheinen wird. Produziert wurde die Platte von dem mit Platin ausgezeichneten Musiker Chris Coady (Beach House, The Yeah Yeah Yeahs, Grizzly Bear). „Hymnal“ ist vor allem von den Geschichten der Gemeinschaft inspiriert. Dabei erforscht die kanadische Sängerin die inneren Gefühlswelten, welche mit einem Coming-out in einem religiösen Umfeld einhergehen.
Vom Kummer, eine Gemeinschaft zu verlieren, bis zum Gefühl der Freiheit und der Akzeptanz beschreibt Adaline die volle Bandbreite der Erfahrungen. Auch Hoffnung und die Kraft der Liebe haben dort einen ganz besonderen Stellenwert. Diese Themen basieren auf ihren eigenen Erfahrungen, welche sie als Tochter eines evangelikalen Pfarrers gemacht hat. Ihre Aufbringung war von Trauma und Angst durchzogen, bis sie ihre eigene Sexualität akzeptieren konnte. Das führte sie schließlich zu einer tiefgreifenden Erforschung und Untersuchung von Sexualität und der Kirche. Wobei sie die traditionellen Auslegungen der Heiligen Schrift infrage stellte. Mit ihrer Musik möchte sie daher auf die hohe Selbstmordrate von Homosexuellen innerhalb religiöser Gemeinschaften aufmerksam machen.
Eine Coming-out-Ballade für Menschen ohne Stimme
Über ihre neue Single „Brave“ erzählt Adaline Folgendes: „Ist es den Preis wert, sein wahres Ich zu zeigen, wenn das bedeutet, vielleicht die Menschen zu verlieren, die man liebt? Auch wenn das bedeutet, dass sich die Wahrnehmung von dir in den Köpfen der Menschen, die dir am wichtigsten sind, für immer verändert? Das sind die Arten von schmerzhaften, verletzliche und ängstlichen Fragen, welche in dieser Coming-out-Ballade behandelt werden. Es kann sich wie das ultimative Glücksspiel anfühlen. Meine Mutter und ich gingen immer sehr liebevoll miteinander um. Aber ich wusste auch, dass die Sichtweise, dass queere Menschen eine Abscheulichkeit, ekelhaft und unmoralisch sind, ein Teil ihrer religiösen, politischen und kulturellen Erziehung war. Ich fragte mich, ob sie mich genauso halten oder mein Gesicht küssen würde, nachdem sie es herausgefunden hatte. Der Gedanke, unsere besondere Bindung zu verlieren, reichte fast aus, um mich vom Coming-out abzuhalten. Diese Ängste, neben so vielen Anderen, kamen in den Hunderten von Gesprächen, welche ich mit Menschen bezüglich meines Coming-outs geführt habe, zum Ausdruck, deshalb wollte ich dieser verletzlichen und komplizierten Reise eine Stimme geben.“
Wer den Sound von Florence Arman mag, sollte bei Adaline mal reinhören.