Simon Says
Wenn Simon Says auf die Bühne kommen, geht die Post ab. Schließ-lich fahren die vier Frühzwanziger einen Sound auf, der irgendwo zwischen Helmet und Quicksand anzusiedeln ist. Wir sprachen mit Sänger Matt Franks und Gitarrist Zach Diebels.
city.mag: Matt, Zach: Dass ihr aus dem sonnigen Kalifornien kommt, hört man euren zweiflerischen Texten nicht an.
Matt Franks: Okay, ich zeige viele schlechte Dinge auf. Aber letz-tendlich haben meine Songs eine positive Botschaft: Jeder sollte aus seiner persönlichen Situation das beste machen.
city.mag: Gelingt dir das denn immer?
Matt Franks: Nein. Ich habe Angst vor Veränderungen. Einen neuen Weg einzuschlagen, fällt mir verdammt schwer. Weil ich nicht weiß, was mich erwartet.
city.mag: Probleme scheinst du offenbar auch mit Unehrlichkeit zu haben. Zumindest taucht in deinen Stücken immer wieder das Wort Lüge auf.
Matt Franks: Ich hasse Unaufrichtigkeit. Wenn mich jemand ständig anlügt, kann ich zu ihm keine Beziehung aufbauen. Denn die basiert auf Vertrauen. Darum lüge ich selbst auch nicht. Ich täusche höchstens mal bei einem Weihnachtsgeschenk falsche Freude vor.
city.mag: Eure Ehrlichkeit hat offenbar auch Filter-Sänger Richard Patrick beeindruckt. Hat er euch bei eurer gemeinsamen Tour Ratschläge gegeben?
Zach Diebels: Klar. Richy hat uns eingetrichtert, dass wir uns selbst treu bleiben sollen. Wenn uns unsere Plattenfirma etwas gegen unseren Willen aufzwingen will, müssen wir nein sagen.
city.mag: Seid ihr zu euren Fans auch so rigoros?
Matt Franks: Nein. Wir suchen immer Kontakt zu den Kids. Wäh-rend der Shows brechen wir durch Crowdsurfing die Barriere zwischen uns und den Fans. Nach dem Motto: Wir sind alle eins.
Zach Diebels: Bei unseren Konzerten ist die Stimmung super, weil wir die beste Live-Band der Welt sind. Wir stehen nicht nur cool auf der Bühne, wir verausgaben uns total.
city.mag: Sind dabei Drogen im Spiel?
Matt Franks: Wir trinken höchstens mal ein Bier. Ansonsten sind Drogen und Alkohol für uns tabu. Trotzdem haben wir kein Problem damit, wenn die Fans bei unseren Konzerten Joints rauchen.
city.mag: Aber gegen Kerzenlicht habt ihr einiges einzuwenden?
Zach Diebels: Als wir am ersten Aufnahmetag ins Studio kamen, brannten da überall Kerzen. Das sollte uns wohl in Stimmung versetzen. Aber wir brauchen diesen Schnickschnack nicht, um kreativ zu sein. Schließlich sind wir eine stinknormalse Rockband, die schon mit Cola und Kaugummis zufrieden ist.
Interview: Dagmar Leischow