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Sind Computerspiele ein Kulturgut?

Veranstaltungen wie die GamesCom finden zwar dieses Jahr auch nicht statt, jedoch gibt es diverse Online-Veranstaltungen, wodurch die Entwickler ihre Spiele zeigen. Erneut stellt sich in diesem Zusammenhang aber wieder die Frage, ob denn Computerspiele als Kulturgut zählen sollen oder nicht.


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Diese Frage wird immer wieder diskutiert, aber mögliche Entscheidungen werden aufgeschoben.

Zuvor war es so, dass Videospiele eher aus einer kritischen Sichtweise betrachtet worden sind. Es wurde diskutiert, ob Videospiele den Kindern eine falsche Realität zeigen, falsche Werte vermitteln oder aufgrund dessen ihr soziales Umfeld vernachlässigen. Heutzutage entfallen diese Diskussionen gänzlich, es gibt kaum noch negative Medienberichte, welche die gesamte Videospielindustrie verallgemeinern. Zuvor gab es bereits Diskussionen, weil in GTA oder Pokémon auch Casino Slots abgebildet worden waren.

Aktuell werden Videospiele allerhöchstens als Kunst, Literatur oder Theater angesehen – jedoch nicht als Kulturgut, denn dieser Sektor wird als dessen schlichtweg nicht ernstgenommen. Es gibt aber auch Ausnahmen, welche den Titel eher erlangen würden, als andere. Das Spiel „Civilization VI“ aus dem Jahr 2016 steht stellvertretend für eine ganze Reihe an Spielen mit einem historischen Setting.

Gibt es unterschiede zwischen Spielen und einem Roman?

Die „New York Times“ hatte „Red Dead Redemption 2“ von Rockstar Games kurzerhand im Jahr 2018 zum „Kulturprodukt der Saison“ erklärt, denn behandelt wurde das Geschehen von Banden im Wilden Westen.

Zuvor gab es im Jahr 2017 auch schon die Befürwortung von Bundeskanzlerin Angela Merkel, dass Computerspiele als Kulturgut angesehen werden müssen: „Computer- und Videospiele sind als Kulturgut, als Innovationsmotor und als Wirtschaftsfaktor von allergrößter Bedeutung“, sagte die Kanzlerin damals im Rahmen der GamesCom.

Dafür spricht auch, dass es zwischen Spielen und Romanen keinen Unterschied gibt. Der Autor eines Romans erfindet eine „Spielfigur“, dessen Geschichte erzählt wird. Sollte der Leser den Inhalt gut finden, dann taucht er ab in eine Fantasiewelt. Die Geschichte wird in den Gedanken zu einem Film. Selbiges passiert in etwa auch bei einem Videospiel.

Welche Spiele schaffen es 2021 auf die Bestsellerlisten?

Warum Spiele auch als Kulturgut ernstgenommen werden sollten, wird aus den Handlungen der einzelnen Spiele ersichtlich. Um diese Beispiele zu verdeutlichen, wird ein Blick auf die Bestsellerlisten geworden, welche auf den Stand von 2021 basieren. In der Vergangenheit gab es noch weitere Spiele, welche zweifellos hinzugezählt werden können.

„Stronghold: Warlords“ ist eine Veröffentlichung für den PC und macOS, dessen Reihe als Klassiker gilt. Das Strategiespiel beschäftigt sich mit Kreuzzügen im mittelalterlichen Asien. Das Spiel erhielt positive Resonanzen und konnte sich trotz der Erscheinung 2020 auch 2021 in den Bestsellerlisten halten.

Mit „Life is Strange: True Colors“ wird sozusagen ein Film gespielt. Es geht nicht um stumpfe Unterhaltung, sondern um eine mitreißende Story mit vielen Facetten und einer emotionalen Ausrichtung. Die Story handelt darum, dass das Mysterium um den Tod des Bruders eines der Hauptcharaktere geklärt werden muss.

„Deathloop“ handelt wiederum um zwei Auftragskiller, welche aber gefangen sind in einer Zeitschleife mitsamt verrückten Verbrechern und Superschurken, diese Kombination sorgt für eine interessante Ausgangslage. Als Spieler hat man den Einfluss darauf, wie sich die Abläufe in der Spielwelt entwickeln.

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