„Skyfall“ bei Sat.1: James Bond schmerzen die Knochen
James Bond kämpft gegen den fiesen Schurken Silva – und gegen die Zweifel an seiner Eignung für den Job des Geheimagenten. Das gibt Haue!
Vordergründig geht es im 23. Bond-Film um 007s Kampf gegen einen sehr persönlich motivierten Bösewicht, der M töten will. Doch unter der spektakulären Oberfläche wird Fundamentales verhandelt: die Zukunft von Bond.
Es geht um das, was der neue, nerdige Q (Ben Wishaw) „die Unvermeidlichkeit der Zeit“ nennt: Bond, der MI6, Spionage, Explosionen, Geheimwaffen, Schurkenjagd – ist das (und damit auch die Bond-Filme) im Zeitalter von Highspeedinternet, Webterrorismus und transparenter Demokratie nicht Ausdruck einer abgelaufenen Weltsicht? Bürokrat Mallory (Fiennes) will M (Judi Dench) in Rente schicken, und auch 007 (Craig) legt er den Ruhestand nahe: „Das ist ein Spiel für junge Männer.“ Bond kontert soziologisch: „Jugend ist keine Garantie für Innovation“ – und geht los, die Schlagkraft traditioneller Geheimagentenarbeit zu beweisen: den Schurken jagen, mit Explosionen und Geheimwaffen, darunter dem Besten aus der Vergangenheit und der Besinnung auf die eigene Historie. Am Ende, wenn der schottische Nebel sich gelichtet hat, hat Bond den Kreis geschlossen, der mit „Casino Royale“ begann und in „Ein Quantum Trost“ unzureichend weitergezeichnet wurde: Er ist in der Gegenwart angekommen – und doch an seinem Anfang, ohne seine Wurzeln zu verleugnen.