Smash Mouth
Projekt: Spaß. Zwei Jahre nach dem überdrehten Rock-Funk-Punk-Crossover „Fush Yu Mang“ haben Smash Mouth einen Gang zurückgeschaltet. Aber auch mit mehr Zwischentönen ist „Astro Lounge“ ausgesprochene Mitgeh- und Partymusik. Bassist Paul de Lisle unterbrach für das CITY.mag kurz das Feiern.
CITY.mag: Eure Plattencover zieren immer SciFi-artige Weltraumszenen – woher kommt diese Vorliebe?
Paul de Lisle: Die Weltallgeschichte ist das Ding von Greg, unserem Sänger: Er kommt ständig mit Geschichten von Aliens und Satelliten an. Was die Musik betrifft, legt jeder seine Ideen auf den Tisch. Das ist das besonders Interessante, denn das ist sehr unterschiedlich. Wir konmmen aus völlig verschiedenen Hintergründen: Greg und ich waren brave Vorstadtkinder, die gesurft und geskatet sind. Aber Steve und Kevin waren richtiggehende Kriminelle, Einbrüche, Diebstähle und so‘n Zeugs. Kevin hat sogar mir mal mein Fahrrad gestohlen, als wir schon in der Band zusammen waren. Was den Stil betrifft, gibt es aber an sich nie Streit, jeder weiß, was er kann und wir sind auch alle sehr diplomatisch.
CITY.mag: Ihr kommt aus San José – Hat die Musikszene der Westküste eure Musik stark geprägt?
de Lisle: Es gibt eine Menge verschiedener Szenen; der harte Kern der Szene in der Stadt selber ist aber so seltsam ehrgeizlos; Die sind zufrieden damit, herumzuhängen, ab und an in ihren kleinen Clubs zu speilen und ansonsten den Herrgott einen guten Mann sein zu lassen. Und diese Leute sehen auf uns als Opportunisten herab. Na ja – wirklich zugehörig haben wir uns zu dieser Szene ohnehin nie gefühlt. Denn unsere Musik hätte irgendwo hergestellt sein können; Dazu brauchen wie nicht unbedingt San José. Auch wenn das, was wir machen, definitiv kalifornisch ist.
CITY.mag: Habt ihr früh herausgefunden, daß Musik euer Ding ist?
de Lisle: Gary und ich haben angefangen, als wir noch sehr jung waren, mit 12 etwa. In der Schule bekamen wir schon mit, daß wir zumindest ein wenig Talent besäßen, und mal ehrlich: das verschafft einem auch Ansehen bei den Gleichaltrigen. Außerdem gibt es in den Vorstädten Amerikas eine Menge Langeweile. Deswegen haben wir wohl mit der Musik angefangen, und wir sind halt dabeigeblieben.
Interview: Rolf von der Reith