Snowdance-Film-Festival: Indiefilme virtuell
Das Filmfestival in Südbayern zeigt trotz Pandemie 13 neue Indie-Perlen – mindestens in der Mediathek.

Mittlerweile kennt man den Dreh: Festivals sind auch 2021 bisher nicht so möglich, wie wir uns das wünschen würden. Das gilt auch für das Snowdance-Film-Festival. Wie der Name schon verrät, geht es bei der Veranstaltung nicht um große Blockbuster, sondern um Perlen des Indie-Kinos. Schon seit acht Jahren steigt das Festival in dem kleinen Ort Landsberg am Lech in Südbayern – auch in diesem März, aber nicht ganz in der Form, wie Fans es gewohnt sind. Wie andere Veranstaltungen, etwa die Berlinale, kommt das Snowdance in diesem Jahr in Hybridform: mit einem Online-Teil, aber auch mit täglichen Live-Veranstaltungen, die man ebenfalls digital verfolgen kann. Das Festival findet vom 20. bis zum 28. März statt.
„Obwohl der Aufwand dieses Jahr ungleich größer ist, wollen wir Kunst und Kultur trotzdem möglich machen, in jedem Fall virtuell für Indie-Film-Liebhaber weltweit“, so Festivalchef und Regisseur Thomas „Tom“ Bohn. „Und wenn die Situation es ermöglicht, auch in den Landsberger Kinos real vor Ort – wir sind auf alles vorbereitet.“ In der Onlinemediathek gibt es 19 Filme und 13 Kurzfilme zu sehen.
Snowdance digital: Premieren aus aller Welt
Darunter sind mehrere Premieren. Allen voran die Deutschlandpremiere des argentinischen Thrillers „Al Acecho“, in dem der aus Netflix-Serie „Haus des Geldes“ bekannte Schauspieler Rodrigo de la Serna mitspielt. Drei Filme feiern sogar ihre Weltpremiere, darunter das Drama „Zwei ist eine gute Zahl“. Darin erzählen die Regisseure Stefan Hering und Holger Borggrefe eine Dreiecksgeschichte vor bayrischer Kulisse, die längst nicht so idyllisch verläuft, wie die Landschaft vermuten lässt. Alle Filme können bequem von zu Hause gestreamt werden. Das gesamte Programm gibt es online auf der Webseite des Festivals nachzulesen.
Zusätzlich zum Filmprogramm gibt es außerdem Live-Events. Denn ein Festival ist ja nicht nur eine Reihe von Filmen, sondern auch eine Auseinandersetzung mit ihnen. Das Snowdance zeigt die Filme daher auch immer im Landsberger Olympiakino. Dort finden täglich Interviews und Talks zu den Filmen statt. Bei einem Casting-Event mit dem Namen „Snowdance Top 13“ können sich zusätzlich erstmals 13 Nachwuchs-Schauspieler*innen vor einer Jury präsentieren. Den Vorsitz hat Hans Sigl, den man etwa als den „Bergdoktor“ kennt.
„Egal, ob unser Festival auf der Couch zu Hause oder in den Kinos in Landsberg stattfindet, Indie ist ein Gefühl“, so Organisator Bohn. „Und ich bin mir sicher, dass wir dieses Gefühl auch über ein virtuelles Event transportieren können – dieses Jahr dank unserer Hybridveranstaltung sogar in jedes Wohnzimmer weltweit!“
Tickets zum Snowdance-Festival gibt es ebenfalls auf der Webseite. Dabei kann man zwischen zwei Ausführungen wählen: Festivaltickets gibt es für 54 Euro, Tagestickets schon für 14 Euro.