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So navigierst du die Hamburger Musikszene

Lasst uns mit einem interessanten Zitat in das Thema einsteigen: “Ich würde behaupten, dass sich Erfolg aus den drei Komponenten Beharrlichkeit, gute Songs und gute Verbindungen zusammensetzt.” – Deniz Jaspersen, Herrenmagazin 

Beharrlichkeit, gute Songs und Verbindungen

Gehen wir diese drei Bereiche doch einfach mal nach und nach durch und schauen uns an, wie du das Beste jeweils dabei herausholen kannst.

Beharrlichkeit

Beharrlichkeit hat nichts mit Rumnerven zu tun, nichts mit peinlichem Betteln und nichts mit Stalken. Beharrlichkeit meint vielmehr den Glauben an sich selbst und wie man das gegenüber den richtigen Personen transportiert. Beharrlichkeit heißt nicht aufzugeben, auch wenn man die 15. Absage erhalten hat. Beharrlichkeit heißt am Ball bleiben, heißt die richtigen Leute treffen und sich immer wieder in Erinnerung bringen.

Beharrlichkeit bedeutet aushalten, geduldig warten, zäh an etwas festhalten, standhaft sein und nicht nachgeben! Im Zusammenspiel der drei Begriffe bedeutet Beharrlichkeit, dass du davon besonders viel aufbringen musst, wenn deine Songs noch nicht ganz so professionell sind und auch dein Netzwerk eher klein. Hast du übrigens bemerkt, wie beharrlich der Begriff Beharrlichkeit in diesem Absatz vorkam?

Gute Songs

Gute Songs sind natürlich wichtig. Sind deine Songs hingegen derzeit noch weniger künstlerisch wertvoll, helfen oft nur Beharrlichkeit und viele gute Verbindungen und dennoch erfolgreich zu sein. Mit guten Songs wird es aber ganz sicher einfacher sein.

Ob du nun Songs anderer Künstler coverst oder deine eigenen Lieder schreibst, ist eigentlich egal – nur gut müssen sie sein und aus dem Herzen kommen. Sie müssen das transportieren, was du ausdrücken willst. Sie müssen die Menschen mitreißen und begeistern. Zudem müssen sie technisch sauber komponiert sein und harmonische Akkorde aufweisen.

Ein guter Song ist wie das Rezept für ein gutes Essen:
5 EL harmonische Akkorde
3 EL gute Melodie
4 EL guter Text
5 EL Gefühl
3 EL einprägsamer Sound
1 Prise Spannung
1 Prise Mitreißfeeling
1 Tropen Special Effects

So oder so ähnlich könnte dein Erfolgsrezept aussehen. Wie auch beim Kochen kann jeder dabei natürlich improvisieren und abwandeln. Kein Gericht gleicht dem anderen. Suche deine Rezeptur und verfeinere sie immer wieder, bis du an deinen geistigen Höhepunkt gelangst und dir das Wasser im Munde zusammenläuft, wenn du nur an deinen Song denkst.

Apropos: Gefühl

Wann hat es ein Song eigentlich geschafft, sein Gefühl wirklich rüber zu bringen? Kannst du dich noch erinnern, wie du dich gefühlt hast, als du das erste Mal The Wall von Pink Floyd gehört hast? Dieses intensive Gefühl, dass den ganzen Körper durchdringt. Der Rhythmus und der Text erfassen einen, ohne dass man sich dagegen wehren kann (oder will). Besser geht’s kaum. Nimm dieses oder ein anderes Lied, dass dich nachhaltig beeindruckt hat als Vorbild. Ganz egal, ob es ein Lied ist, dass dich zum Lachen, zum Weinen oder zum Ballen der Fäuste gebracht hat … Hauptsache es hat dich überhaupt zu einer emotionalen Reaktion gebracht!

Gute Verbindungen

Networking ist das A und O in jeder Branche. Da macht die Musikindustrie keine Ausnahme. Nur wenn du die richtigen Leute an den richtigen Stellen kennst, wirst du es auch schaffen, erfolgreich zu sein bzw. zu werden. Netzwerke sind so wichtig, dass deine Songs selbst möglicherweise eine weniger wichtige Rolle spielen werden.

Ist die richtige Person von dir überzeugt, kann man an den Songs immer noch weiter feilen. Hast du hingegen großartige Songs in der Schublade und kennst aber niemandem, dem du sie anbieten kannst, sieht es schlecht aus.

Gehe auf Festivals oder zu Nachwuchsveranstaltungen, gehe auf Musikmessen oder miete dich in einem Musikstudio in Hamburg ein, wo immer wieder interessante Menschen aus der Branche zu finden sind, und erweitere so deine Beziehungen.

Orte und Events, die dich weit nach vorne bringen können

Es gibt viele Orte, Events und Gelegenheiten, um die drei zuvor genannten Aspekte einzubringen bzw. auszubauen. Gerne geben wir dir nachfolgend hierzu einige Anregungen und Tipps:

Musikfestivals

Festivals sind für zwei Dinge bestens geeignet: Entweder du versuchst, hier selbst aufzutreten oder aber du gehst zumindest als Gast dorthin, um Leute aus der Branche kennenzulernen und dein Netzwerk zu erweitern. Hier einige Beispiele:

  • Booze Cruise Festival
  • 48h Wilhelmsburg
  • Saturday Night Delight
  • Deichbrand Festival

Alle Infos zu diesen und weiteren Festivals in Hamburg findest du hier.

Nachwuchswettbewerbe

Natürlich bieten auch Nachwuchswettbewerbe eine gute Gelegenheit, um einerseits vor Publikum zu spielen, andererseits Aufmerksamkeit bei wichtigen Personen der Branche zu erreichen. Solche Events sind auch immer gut, um seinen Dunstkreis zu erweitern und zu netzwerken. Hier einige Beispiele von Wettbewerben aus der Musikbranche in und um Hamburg:

Harte Arbeit zahlt sich immer aus

Musikexperten sind davon überzeugt, dass jede*r Musiker*in der/die zumindest das richtige Talent mitbringt durch harte Arbeit und die richtige Strategie ans Ziel kommen kann. Hier unsere 6 Quick-Tipps:

  1. Kenne deine Ziele und verfolge sie rigoros und konsequent.
  2. Verstehe Musik als eine Handelsware, als Produkt – und handle entsprechend.
  3. Finde Geldgeber: Die alte Weisheit: Zu Geld kommt Geld gilt auch für das Musikbusiness.
  4. Eine Hand wäscht die andere: Sei bereit, gute alte Tauschgeschäfte zu machen, bei denen beide Seiten gewinnen. Spiele privat auf der Geburtstagsfeier eines Lobbyisten der Musikbranche und erhalte dafür einen Fuß in die Türe bei einem Plattenlabel.
  5. Ein Handschlag reicht nicht: Vereinbare immer alles schriftlich! Ein Handschlag zählt heute leider zumeist nicht mehr viel, daher solltest du immer alles in einem schriftlichen Vertrag festhalten.
  6. Nutze alle Möglichkeiten der digitalen Welt und veröffentliche deine Stücke auf Youtube, in einem persönlichen Blog, bei einem Influencer der Branche, oder auf Deezer usw.

Abschlusstipp: Bleibt hungrig

Sting hat einmal über Paul McCartney gesagt: “McCartney wäre wahrscheinlich ein besserer Musiker, wenn er nicht so viele Millionen auf der Bank hätte”.

Du hast das Glück, unbekannt und arm zu sein. Du hast damit den richtigen Hunger, den perfekten Ehrgeiz und den Biss ganz nach oben zu wollen. Es ist wirklich viel schwerer, sich zu motivieren und etwas Neues zu schaffen, wenn man satt und bequem geworden ist.

In diesem Sinne, werdet nie wie Van Halen – zumindest aus der Sicht von David Lee Roth aus dem Jahre 1998 (als er als Leadsänger der Band gerade eine mehrjährige Pause einlegte) – und sagte: “Früher wollte man zu der Musik von Van Halen saufen, tanzen und fi***. Das, was sie heute machen, regt dazu an, Milch zu trinken, einen Nissan zu fahren und eine feste Beziehung einzugehen.”

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