Son Little lebt gefährlich
Man muss sich den Singer/Songwriter Aaron Livingston alias Son Little als einen furchtlosen Mann vorstellen. Interview: Steffen Rüth
Aaron, fährst du nur auf dem Cover deines Albums „aloha“ Fahrrad oder sonst auch?
Son Little: So oft es geht. Anfangs hatte ich immer ein Rad auf Tour dabei, meist haben wir es irgendwie hinten an den Van gehängt. Inzwischen nehme ich Mieträder, die es ja fast überall gibt. Fahrradfahren ist super, um auf Tournee wenigstens ein bisschen Bewegung zu bekommen. Ich habe auch normalerweise keine Furcht vor großen Städten, in New York fahre ich regelmäßig mit dem Rad. Nur Paris war wirklich mörderisch. Dort musste ich aufs Joggen umsteigen.
Zusammen mit dem Produzenten Renaud Letang (Feist, Peaches) hast du „aloha“ in Paris aufgenommen. Wie ist das abseits der großen Boulevards gelaufen?
Son Little: Umwerfend. Zum ersten Mal habe ich in einem richtigen Studio gearbeitet. Alles war schon da, und ich musste mich nur bedienen. Wenn ich zu Hause in Philadelphia das Schlagzeug aufbaue, muss ich immer erst alles andere wegräumen, weil sonst kein Platz ist.
Du vermengst in deinen Liedern alten Blues, Rock und Funk mit modernen Einflüssen und etwas HipHop. Wie entscheidest du, in welche Richtung ein Song geht?
Son Little: Aus dem Bauch. Ich plane und entwerfe nicht so viel, sondern horche in den jeweiligen Song hinein und versuche, die Stimmung einzufangen, die ich bei ihm empfinde.
Ist „Belladonna“ ein Liebeslied an eine Frau?
Son Little: Frauen sind eine wichtige Inspirationsquelle für mich. Und es wäre schön, wenn es so einfach wäre. (lacht) „Belladonna“ ist nicht nur ein Name, sondern auch eine Pflanze: die Tollkirsche. Sie kann dich heilen, sie kann dich aber auch töten.