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Sparks

„When do I get to sing My Way“ brachte den Brüdern Ron und Russell Mael 1997 nach exakt 25 Jahren im Geschäft den Durchbruch in Deutschland. Mit ihrem 18ten Album „Balls“ sind sie nun auf Tour.

city.mag: Russell, Ron, mal ehrlich: Ohne euren opulenten Dancepop würde es Bands wie die Pet Shop Boys nicht geben, oder … ?

Russell Mael: Es ist auf der einen Seite schmeichelhaft, als Band eventuell Einfluss auf andere Gruppen zu haben. Auf der anderen Seite ist es auch ärgerlich, weil die dann Erfolg haben mit Dingen, die wir uns ausgedacht haben. Aber so lange wir weiter unsere Musik machen können, hält das die schlechten Gefühle zurück.

city.mag: Auf „Plagiarism“ posiert ihr als Muskelmänner, ein neuer Song heißt „More than a sex machine“. Wieviel Ironie steckt da drin?

Russell: Die Ideen für Songs kommen meist durch Situationen, die uns passieren. Wir versuchen allerdings, den Liedern immer eine emotionale Seite zu geben, damit das Ganze nicht nur ein Witz ist. In dem angesprochenen Song geht es um diesen Sexgott, der sich danach sehnt, intellektueller betrachtet zu werden.

city.mag: Also etwas, was ihr persönlich nicht erlebt habt – ohne euch beleidigen zu wollen …

Russell: Tust du nicht. Das haben wir einfach beobachtet. Es gibt viele Sänger, die alles dafür geben, angehimmelt zu werden und die Schönsten zu sein. Es war interessant, das mal anders herum aufzurollen: ein Popstar, der es nach ganz oben geschafft hat und dem sein Image lästig ist.

city.mag: Ist es wahr, dass ihr seit Jahren an einem Film arbeitet?

Ron Mael: Ja, ein Musical, das „Minus Psychic Girl“ heißt. Wir hoffen, dass der Film eines Tages das Tageslicht sehen wird. Es handelt von einem jungen Mädchen mit übersinnlichen Kräften, von denen es nichts weiß. Auf der ganzen Welt gibt es Kinder wie sie, und eine böse Organisation will sie für ihre Zwecke benutzen. Tim Burton wollte es machen, dann ging er, um „Superman reborn“ zu drehen. Der ist auch nie produziert worden. Wir sollten Tom Cruise holen, dann hätten wir das Geld sicher.

Interview: Volker Sievert

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