Spiele, Spiele, Spiele! Café Del Mundo über „Guitarevolution Symphonic“

Das Gitarrenduo Café Del Mundo holt die Flamenco-Gitarre in die Gegenwart. Jetzt haben Jan Pascal und Alexander Kilian ein Album mit dem Deutschen Filmorchester Babelsberg aufgenommen.
Jan, Alexander, wer von euch ist denn der große Coldplay-Fan, der „Viva la Vida“ auf dem Album haben wollte?
Jan Pascal: Eigentlich sind wir beide Fans. Die Band hat unfassbar schöne Songs und strahlt viel Positives aus.
Wer war denn überhaupt für die Trackauswahl verantwortlich?
Alexander Kilian: Die Auswahl war schon ziemlich klar, weil ja auch jedes Arrangement richtig viel Geld kostet. Es war ein gewachsenes Repertoire, das Resultat eines Podcasts, den wir seit fünf Jahren bespielen. Da hatten wir eine Kategorie, die hieß „Aus dem Platten schrank“. Bis dahin hatten wir ja in erster Linie Eigenkompositionen, und dann waren eben Pop und Techno dran. Das hat bei U2 angefangen, ist mit Coldplay weitergegangen, und so ist eins zum anderen gekommen. Uns ist es darum gegangen, Räume zu schaffen, in denen sich Menschen treffen können: jung, alt, arm reich, Techno, Rock, Klassik. Uns geht es sowohl um den Publikumsanspruch als auch um die Ernsthaftigkeit unserer Musik.
Wärt ihr, was eure Musik anbelangt, mit der Bezeichnung Flamenco Pop einverstanden?
Kilian: Ja, denn wir sind große Freunde von der Idee, dass die FlamencoGitarre ein Volksinstrument ist und einen populären Anspruch hat. Wenn wir unterwegs sind, interessieren uns die Menschen auf der Straße mit ihrer seelischen Intensität ohnehin mehr als diese ganze universitäre Beamtenmusik.
Ihr seid viel unterwegs, in Deutschland und international. Macht euch das nach wie vor Spaß?
Pascal: Wir haben das ja schon ein bisschen eingedampft und gebündelt. Wir haben früher 120 Konzerte jährlich in Deutschland gespielt, jetzt konzentrieren wir uns auch auf das Ausland und auf unsere Reise nach innen, also auf die Zeit, die wir brauchen, um ab und zu auch mal wieder ins Studio zu gehen. Man muss ja auch sagen, dass der Ton trägermarkt so marginal klein geworden ist, dass die einzige Monetarisierung deiner Musik das Konzertticket ist. Also heißt die Mission: Spiel, spiele, spiele! Interview: Ron Haller Guitarevolution Symphonic erscheint am 10. Oktober.