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Australische Musikerin im Berliner Berghain mit Spritze betäubt

Spritzen-Attacke Berghain: Zu sehen ist eine Hand im blauen Gummihandschuh mit einer Spritze mit roter Flüssigkeit.
Neben Übelkeit und Gedächtnisverlust können auch Halluzinationen, Sprach-, Seh- und Gleichgewichtsstörungen, sowie Bewusstseinsverlust „Spiking“-Symptome sein. (Symbolbild) (Foto: Ewa Urban via Pixabay / Pixabay License)

Die Australierin Zoe Zanias brach nach einer „Spritzen-Attacke“ im Berliner Techno-Klub Berghain zusammen – Arzt bestätigt Nadeleinstich.

  • Musikerin Zoe Zanias berichtet via Instagram über kürzlichen „Spiking“-Vorfall im Techno-Klub Berghain.
  • Nach einem Nadelstich habe sie schwer Luft bekommen und sei schließlich zusammengebrochen.
  • Die Vorfälle von „Spritzen-Attacken“ häufen sich Medienberichten zufolge in mehreren Teilen Europas.

Die 32-jährige Alison Lewis alias Zoe Zanias berichtete auf Instagram über ihren „psychedelischen Horrortrip“. Ihrem Post zufolge sei sie Opfer einer „Spritzen-Attacke“ im Berliner Berghain geworden, habe daraufhin Atemprobleme gehabt und sei zusammengebrochen. Nachdem sie von medizinischem Personal wiederbelebt wurde, fühlte sie eine „Taubheit, temporäre Amnesie, einen trockenen Mund und einen gereizten Hals.“ Weiterhin berichtete sie, als sie wieder ansprechbar war, wurde sie gebeten, den Klub zu verlassen, obwohl sie „Sprache nicht verstanden hat, nicht laufen und kaum sehen konnte.“

 

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Vor dem Berghain hätte ein Freund auf sie aufgepasst, als sie langsam wieder zu sich kam. In einem Interview mit der Berliner Zeitung erzählt Zanias, die schon seit neun Jahren in Berlin lebt: „Ich habe den ganzen Tag nicht schlafen können und eigentlich den ganzen Tag nur geweint.“ Im Nachhinein sei die Künstlerin dann bei einem Arzt gewesen, der auch die Einstichstelle bestätigt hätte. Außerdem habe sie Kontakt zum Berghain und der Berliner Clubcommission aufgenommen, die ihr Hilfsstellen empfohlen haben.

In den letzten Monaten publizierten immer mehr Medien verschiedener Länder Berichte über diese neue Art des „Spikings“. Unter „Spiking“ versteht man das Versetzen eines Getränkes mit betäubenden oder berauschenden Mitteln, beispielsweise K.O.-Tropfen. Zuletzt seien jedoch nicht nur die Getränke von Partygästen Ziel dieser Übergriffe, sondern die Menschen selbst – durch die Verabreichung der Substanz durch eine Spritze.

Großbritannien: Oktober 2021

Mehrere junge Frauen aus der Gegend Nottingham berichten über Erinnerungslücken und Taubheit bzw. Schmerzen an verschiedenen Körperteilen in Verbindung mit Einstichstellen von Spritzen. Als sich die Beschwerden häufen, rufen junge Frauen zum Boykott von Nachtklubs und Bars auf und startet eine Petition für bessere Einlasskontrollen. Bis Januar 2022 erhielt die britische Polizei über 1 300 Meldungen zu „Spritzen-Attacken“, berichtet der Guardian.

Frankreich: April/Mai

Auch hier beginnen Berichte über heimliches „Spiking“ durch Spritzen, vor allem in Diskotheken. Die französische Polizei rät den Betroffenen in einem Statement, nicht mit einer Anzeige zu zögern. Somit solle die Substanz durch einen geeigneten Test schnellstmöglich gefunden und die verantwortliche Person zur Verantwortung gezogen werden, berichtet euronews.

Belgien: Ende Mai

Bei einem Fußballspiel in der belgischen Stadt Mechelen hätten 14 Menschen erst einen Einstich verspürt, später hätten sie über Übelkeit geklagt. Die Polizei konnte noch keine verdächtige Person identifizieren. Außerdem hätten nach der Belgian-Pride-Parade in Brüssel zwei Teilnehmende von einer „Spritzen-Attacke“ berichtet, so der Stern.

„Spritzen-Attacken“ in Deutschland

Neben Zoe Zanias meldeten auch andere junge Menschen Taubheitsgefühl, Übelkeit, Verlust von Sprache, Geh- und Erinnerungsvermögen. Erst am 27. Mai berichteten eine 16-Jährige und ein 17-Jähriger nach einem Klubbesuch in Werl (NRW) über Nadelstiche. Laut RTL meldete die Jugendliche Übelkeit, dem Jugendlichen seien neben der Einstichstelle keine „Spiking“-Symptome aufgefallen.

In jedem Fall sollten Betroffene schnellstmöglich eine Anzeige aufgeben und sich im Krankenhaus auf verschiedene Substanzen sowie HIV testen lassen. Dies rät auch Zanias in einem neuen Instagram-Post:

 

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