Proteste gegen Spotify: Musikschaffende fordern faire Bezahlung
In 31 Städten weltweit zogen Musikschaffende vor Firmensitze von Spotify, um gegen das Bezahlmodell des Streamingdiensts zu protestieren.
Bereits seit Jahre beklagen Musikschaffende, dass sie durch das Bezahlmodell von Spotify kaum Geld verdienen. Um diesem Vorwurf mehr Nachdruck zu verleihen, fanden am Montag weltweit Proteste vor Firmenzentralen von Spotify statt. In mehr als 31 Städten demonstrierten Musiker*innen, Produzent*innen, Techniker*innen und weitere Arbeiter*innen der Musikbranche für mehr Transparenz und eine faire Bezahlung.
Voraus ging dem Protest eine Kampagne der Union of Musicians and Allied Workers (UMAW), einer britischen Musiker*innen-Gewerkschaft. Im Oktober rief diese die Kampagne Justice at Spotify ins Leben, in der sie unter anderem eine Bezahlung von einem Cent per Stream, die Aufdeckung von Bezahlungen für Produktplatzierungen sowie ein nutzer*innenzentriertes Bezahlmodell forderten. Mehr als 27 000 Musikschaffende haben den Aufruf bisher unterzeichnet.
Aktuell erhalten Musiker*innen im Durchschnitt 0,0030 Cent pro Stream. Die Ausschüttung der Tantiemen erfolgt zudem nach dem jeweiligen Marktanteil. Das heißt, auch wenn ein bestimmter Nutzer ausschließlich die Songs einer kleine Indieband hört, wandert ein Großteil seiner gezahlten Gebühren an die Musiker*innen, die monatlich Streams in Millionenhöhe generieren. Mit einem Bezahlmodell, dass sich nach den Hörgewohnheiten der Nutzer*innen richtet, soll sich diese nach Meinung der UMAW ändern.
Für Spotify war 2020 das erfolgreichste Jahr seit Gründung der Firma. Das Pandemiejahr bescherte dem Streamingiganten mehr Nutzer*innen als je zuvor. Über 345 Millionen Menschen griffen im vierten Quartal des letzten Jahres auf die Dienste von Spotify zurück.