Station Eleven: Die Hamletmaschine auf Starzplay
„Station Eleven“: Die poetische Dystopie-Serie nach dem preisgekrönten Bestseller von Emily St. John Mandel startet jetzt auf Starzplay.
Die postapokalyptische Serie Station Eleven ist eine künstlerische Meisterleistung. Nach einer verheerenden weltweiten Grippewelle hat es die Menschheit zu großen Teilen dahingerafft. Die Kanadierin Emily St. John Mandel schrieb die in mehr als 30 Sprachen übersetzte Romanvorlage, die von Showrunner Patrick Somerville und Regisseur Hiro Murai als Zehnteiler verfilmt wurde. Wer hier Szenen á la „The Walking Dead“ erwartet, irrt gewaltig. Auch wurde der Roman weit vor COVID-19 veröffentlicht, und auch der Drehbeginn der Serie lag weit vor dem Ausbruch der aktuellen Pandemie.
Shakespeare ist in dieser Serie das Zentrum der Gefühle, so wie Kunst und Kultur das Zentrum der Menscheit bilden. In diesem Zentrum steht in Station Eleven die von Mackenzie Davis gespielte Kirsten (Matilda Lawler spielt sie als Kind). Wenn Kirsten 20 Jahre nach der Katastrophe mit einer mobilen Theatertruppe rund um den Lake Michigan reist und den Hamlet in Shakespeares gleichnamigem Klassiker gibt, unterlegen Sommerville und Murai dem Hamlet-Monolog in Station Eleven Szenen aus der Vergangenheit: Verlust, Vertrauen, aber auch Unerbittlichkeit und Härte: Alle Gefühle werden hier visuell und im Ton poetisch und zart zum Ausdruck gebracht – im nächsten Moment aber kann auch schon das Messer zwischen den Rippen eines Feindes stecken. jw