Stephen Malkmus: Traditional Techniques
In den letzten drei Jahren hat Stephen Malkmus anscheinend die Abenteuerlust gepackt. Doch gibt es mehr als zwei okaye Songs auf „Traditional Techniques“?
Langweilig ist es mit Stephen Malkmus ja nicht mehr. Waren seine zahlreichen Veröffentlichungen nach Pavement meist sehr spröde, unerträglich muckerige Angelegenheiten mit durchschnittlich zwei okayen Songs, hat ihn in den letzten drei Jahren die stilistische Abenteuerlust gepackt: Noch mit den Jicks pendelte er 2018 auf „Sparkle hard“ zwischen Progrock und Autotune, während er sich letztes Jahr mit „Groove denied“ überraschend überzeugend an Synthmusik versucht hat. Auf „Traditional Techniques“ mutiert Malkmus nun allerdings zum Folkie, wofür er sich nicht nur Matt Sweeney und Chris Funk von The Decemberists an seine Seite geholt hat, sondern auch mit einem sehr imposanten Instrumentenpark aufwartet: Neben Pedal-Steel-Gitarre und Autoharp kommen etwa auch Kaval-Flöte, Udu-Trommel und Rebab zum Einsatz.
Stephen Malkmus gelingt der Trip ins Ungewisse – teilweise
Erneut gelingt Malkmus die Transformation seiner kompositorischen Schräglagen in ungewohntes Terrain, doch so spannend die Verschmelzung unterschiedlicher Folktraditionen bei dem ersten Durchlauf auch ist, sind es mit den eher spärlich instrumentierten Stücken „The greatest Own in Legal History“ und „What kind of Person“ doch nur wieder zwei Songs, die länger bleiben. Umso beruhigender, dass bei den Primavera-Festivals in Barcelona und Porto auch zwei Pavement-Reunionshows im Terminkalender von Malkmus stehen. cs
Traditional Techniques erscheint am 6. 3. via Domino.